St. Antonius
Noch vor dem Zweiten Weltkrieg wurde im neu entstandenen „Scharlinz“, aufgrund der großen Entfernung zur Pfarre Kleinmünchen der Ruf nach einer eigenen Kirche laut. 1929 erhielt der damalige Pfarrer in Kleinmünchen, Josef Hollnsteiner, den Auftrag, im Raum Scharlinz/Neue Welt eine Kirche zu errichten. Im selben Jahr konstituierte sich der Kirchenbauverein Scharlinz. 1932–1935 wurde nach Plänen des damaligen Stadtbaudirektors Kurt Kühne, Berlin/Linz, die erste Seelsorgestelle erbaut, wovon jedoch nur der Pfarrsaal fertiggestellt wurde, der nahezu fünf Jahrzehnte als Notkirche „Hl. Antonius” diente.
Erst 1976 wurde die Planung der Kirche an der heutigen Stelle aufgenommen und dem Linzer Architekten Friedrich Pechmann übertragen. Für die verschiedenen Nutzungsanforderungen konzipierte er Kirche, Pfarrhof und Kindergarten als eigenständige Gebäude, die durch einen Laubengang verbunden sind. Der achteckige Kirchenbau ragt deutlich hervor.
Der Raumeindruck wird durch das Sichtziegelmauerwerk und die Deckenuntersicht aus Holz geprägt. Die Bestuhlung ist in dreiseitiger Anordnung auf die Altarzone ausgerichtet. Die Erhöhung der Decke im Bereich der Altarzone unterstreicht den Altar als Mitte der Versammlung.
Die Wände zeigen im Umgang hinter den Bänken einen textilen Kreuzweg, der auf Entwürfe von Alfred Stifter zurückgeht. In der Werktagskirche nimmt das Fensterband westseitig unter der Decke das Patrozinium mit Szenen aus dem Leben des hl. Antonius auf: Ein bekanntes Ereignis der Legende des Heiligen erzählt von einer Predigt in Rimini. Während ihn die Einwohner nicht hören wollten, versammelten sich die Fische und hoben ihre Köpfe aus dem Wasser. Antonius ist unter anderem der Patron der Suchenden.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at