St. Peter
Hier ragt ein schmaler rechteckiger, mit einem Kreuz bekrönter Turm. Der Kirchenbau, der in seinem Erscheinungsbild die Vorgaben der Funktionalität der 1960er Jahre einlöst, lässt eine ebenso junge Pfarre vermuten. Ihre Geschichte ist jedoch eine viel längere und reicht bis ins Mittelalter zurück. Die heutige Pfarre Linz-St. Peter geht auf die Pfarre St. Peter/Zizlau zurück. Die erste Erwähnung ist aus dem Jahr 1111 überiefert.
Bereits um die Mitte des 12. Jahrhunderts ließen das Erzstift St. Peter in Salzburg und das dortige Domkapitel unweit der Traunmündung eine Kirche oder Kapelle, die dem Heiligen Petrus geweiht war, errichten. Eine eigene Seelsorge ist ab 1350 überliefert. Nach einer wechselvollen, vom Transporthandel an der Traun geprägten Geschichte musste das Ortszentrum St. Peter/Zizlau mit der Kirche 1939 dem Bau der Hermann-Göring-Werke weichen. Die Bemühungen um eine Wiedererrichtung der Pfarre nach dem Zweiten Weltkrieg trugen im Jahr 1958 erstmals Früchte: In einem altenBauernhof im Stadtteil Spallerhof wurde eine Notkirche eingerichtet und 1960 die Pfarre Linz-St. Peter zur Nachfolgepfarre von St. Peter/Zizlau ernannt.
Der Kirchenbau der wiedererrichteten Pfarre wurde nach Plänen von Architekt Franz Steininger errichtet und 1964 geweiht. Elf Jahre später war auch das Seelsorgezentrum fertig gestellt, das heue mit einem erneuerten Pfarrsaal zu zahlreichen Kulturveranstaltungen einlädt. Der langgezogene rechteckige Kirchenraum erzeugt mit Boden, Wänden und Decke einen hellen Eindruck. Ein raumhohes Farbglasfenster von Alfred Stifter bricht das Licht, das im Bereich der Altarzone in den Raum fällt. Zur Ausstattung zählen zudem zwei Barockbilder des Salzburger Hofmalers Jakob Zanusi. Sie stammen aus dem Bestand der ehemaigen Kirche St. Peter/Zizlau. Die letzte umfassende Kirchenrenovierung wurde im Jahr 2007 abgeschlossen.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at