St. Michael
In der Kirche St. Michael am Linzer Bindermichl hat diese Verbindung eine ihrer markantesten Ausprägungen erfahren: Kirche und Pfarrzentrum wurden vom VOEST-Architekten Friedrich Reischl errichtet; die Weihe erfolgte 1957.
Der symmetrisch ausgerichtete Kirchenbau mit dem mittig emporragenden halbtransparenten Turm erhebt sich in der Achse der Autobahnabfahrt. Dahinter eröffnet sich ein weites Siedlungsgebiet, das für die zugezogenen Arbeitskräfte der Hermann Göring-Werke, dem Vorläuferbetrieb der voestalpine, erbaut wurde.
Der über einem elliptischen Grundriss in Stahlskelettbauweise errichtete Baukörper eröffnet sich im Inneren als Halle, die von schlanken Stahlträgern als Art Umgang getragen wird. Der Erzengel Michael als Kirchenpatron bildete das thematische Ausgangsmotiv für das Glasfensterband von Lydia Roppolt, das die Decke scheinbar schweben lässt.
Der Kirchenraum zeigt sich heute als Resultat einer Umgestaltung im Jahr 1988 im Sinne des zweiten Vatikanischen Konzils: Die Versammlung ist von drei Seiten durch eine umlaufende Tribüne auf die liturgischen Orte ausgerichtet und bildet so einen offenen Ring, der durch die Sitze von Priestern, Ministranten und den LeiterInnen der Feiern geschlossen wird. Im längsgerichteten Raum entsteht somit eine Zentrierung auf den Altar. Die architektonische Konzeption stammt vom Linzer Architekten Helmuth Werthgarner, die neuen Ausstattungselemente von der Metallplastikerin Waltrud Viehböck.
Den Kreuzweg in Metallätzung schuf Rudolf Kolbitsch. Während die Prämisse des Kirchenraumes jene des Gemeinschaftsraumes ist, dienen die Anbetungs- und Taufkapelle in den an den Längsbogen der Ellipse anschließenden Räumen dem Rückzug und der persönlichen Andacht. In der Pfarrkirche St. Michael feiert auch die Gemeinschaft der Griechisch-orthodoxen Kirche in Linz ihre Gottesdienste.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at