St. Theresia
Der Kirchenbau ist der heiligen Theresia von Lisieux geweiht und gilt als architektonisch bedeutendstes Werk des 20. Jahrhunderts in Oberösterreich. 1959 bis 1962 erbaut, ist es eines der letzten Werke des deutschen Kirchenbaumeisters Rudolf Schwarz (1897–1961). Er selbst konnte die Fertigstellung nicht mehr erleben, die Vollendung lag in den Händen seiner Frau, der Architektin Maria Schwarz.
Die Kirche steht in der Tradition des Kathedralbaus und bringt Anklänge an Gotik und barocke Raumformen mit architektonischen Prämissen der Erbauungszeit in Verbindung. Das Grundkonzept der gesamten Anlage wie des Kirchenraums im Besonderen ist der Liturgischen Bewegung verpflichtet, die den Architekten mit dem damaligen Pfarrer zusammenführte. Werktagskirche, Pfarrsaal und Pfarrhof schließen im baulichen Komplex auf einem kreuzförmigen Grundriss an die Kirche.
Der schlanke Turm steht im Westen der Anlage und begrüßt die Ankommenden am Vorplatz. Eindrucksvoll ist die Raumwirkung der unverputzten Ziegelwände, die zur Decke hin von Glasbausteinen, die zum Altarbereich hin aufsteigen, abgelöst werden. Die Kirche erhebt sich auf dem Grundriss einer Ellipse, die sich im Bereich des Altars in einem konchenförmiger Anbau für Orgel und Chor öffnet. Wenige Ausstattungselemente bestimmen den Raum: Im westlichen Brennpunkt des zweipolig angelegten Baus befindet sich die vertiefte Taufstelle. Ihr gegenüber markiert der Altar als Angelpunkt des Raums den zweiten Pol. Altar, Ambo, Tabernakelstele und Taufort sind monumentale Werke aus Wernsteiner Granit.
Die von der Kirche baulich getrennte Wochentagskapelle fällt bereits im Außenbereich durch die Verwendung von Bruchsteinmauerwerk auf. Das aus dem Steinbruch Mauthausen kommende Baumaterial zeichnet den Ort als Mahnmal und Gedenkzeichen für die Opfer des Konzentrationslagers Mauthausen aus. Die Glasfenster von Georg Meistermann geben zusammen mit dem Bruchsteinmauerwerk dem Raum einen nahezu mystischen Charakter.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at