Herz Jesu
In den Jahren 1901 bis 1903 ließen die Redemptoristen, die 1897 nach Linz berufen wurden, an diesem Ort ihre Ordenskirche bauen. Bereits fünf Jahre nach der Fertigstellung wurde sie zur Pfarrkirche ernannt. Die Entwürfe zum Kirchenbau stammen von dem Architekten Raimund Jeblinger, er greift auf die Architektursprache der Romanik zurück. Die Westseite ist als reich gegliederte Schauseite mit zwei turmartigen Rundbauten und einer Rosette über dem Hauptportal zur Straße hin ausgerichtet.
Aus der Südostecke der Kirche ragt der Glockenturm empor. Der dreischiffige Bau mit erhöhtem Mittelschiff findet einen geraden Chorschluss. Dem kirchlichen Kunstempfinden der Erbauungszeit entsprechend erhielt die Kirche eine Ausstattung mit Altären, einer Kanzel und Statuen im neuromanischen Stil. Knapp sieben Jahrzehnte später, 1967 bis 1969, gaben die Architekten August Kürmayr und Helmuth Werthgarner zusammen mit dem Grazer Künstler Fritz Hartlauer dem Kirchenraum seine heutige Gestalt. Sie setzten die Prämissen des Zweiten Vatikanischen Konzils und die zeitgenössische Raumauffassung in konsequenter Weise um.
Die bestehende Ausstattung wurde bis auf die Apostelstatuen entfernt, der Kirchenraum hell ausgemalt, der ehemalige Chorraum durch eine monstranzartige Altarwand vom Kirchenraum getrennt und zur Wochentagskapelle umfunktioniert. Der weiße, blockhafte Marmoraltar steht auf einer runden Altarinsel. Ihr ist – als Beson-derheit – der Verkündigungsort in Form eines Predigsteins in der Hauptachse vorgelagert. Die liturgischen Orte und die Tabernakelstele im linken Seitenschiff korrespondieren in Material und Formensprache. Die farbigen Betonglasfenster stammen von Rudolf Kolbitsch. Das Patrozinium „Herz Jesu“ setzte die Textilkünstlerin Marga Persson in ihrem Teppich gegenüber der Tabernakelstele gestalterisch um.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at