St. Magdalena
Die Verbindung zum Benediktinerkloster Garsten, die heute noch in einigen Ausstattungselementen sichtbar ist, geht auf die Zeit zwischen 1163 und 1167 zurück, als die Kapelle dem Kloster als Eigenkirche übergeben wurde. Bis zur Auflösung des Stiftes Garsten 1787 blieb die Kirche damit verbunden. Seit 1887 ist St. Magdalena politische Gemeinde, 1938 wurde sie in das Stadtgebiet von Linz eingemeindet.
Das Wachsen der Gemeinde ist auch in den kontinuierlichen Erweiterungen der Kirche sichtbar, auch wenn sich die Kirche von außen als stattlicher, einheitlich wirkender Bau zeigt. Der Baukörper geht auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurück. Aus dieser Zeit stammt das spätgotische Mittelschiff, über dem sich ein Netzrippengewölbe erhebt. Zwei Seitenschiffe ließ Dombaumeister Matthäus Schlager 1913/14 nach seinem Entwurf anbauen. Eine neuerliche bauliche Erweiterung und Veränderung erfolgte 1981.
Wie der Bau zeigt sich auch die Ausstattung als ein im Laufe der Jahrhunderte ewachsenes Bild: eine Muttergottesstatue mit Kind über dem Seitenaltar und ein Taufbecken aus Rotmarmor aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert; barocke Ausstattungselemente wie das Hochaltarbild, die Kanzel und zwei Rahmenengel aus der Hand der in Garsten in der ersten Phase der Barockisierung tätigen Künstler und Farbglasfenster von Margret Bilger aus dem Jahr 1960.
Beim Betreten des Kirchenraumes wird der Blick auf das Hochaltarbild mit der Beweinung Christi (1693) gelenkt, das von einem üppigen Schnitzwerk in Form von Akanthusblättern umrahmt wird. Im Zentrum ist der tote Körper Jesu Christi, der von einer Figurengruppe umringt ist. Mit gesenkten Häuptern sind sie durch unterschiedliche Handhaltungen ineinander verwoben. Das Pfarrleben eröffnet – wohl aufgrund der Erstreckung des Pfarrgebiets bis in ländliche Gegenden – einen vielfältigen Bogen von der urbanen Lebenskultur bis zu einem traditionellen Vereinsleben.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at