Stadtpfarrkirche Urfahr
Der Bau geht auf eine Niederlassung der Kapuziner in Urfahr zurück und entstand zwischen 1692 und 1694. Die Weihe der Kirche erfolgte 1702. Unter Joseph II. wurde das Kloster 1785 aufgelassen und zum Pfarrhof umfunktioniert, die Kirche blieb als Pfarrkirche bestehen.
Der Kirchenraum zeigt sich als einschiffiger, tonnengewölbter, weitgehend dekorloser Raum, dessen mobile Bestuhlung unterschiedliche Feieranordnungen ermöglicht. Bei der Gründonnerstagfeier etwa wird über den gesamten Kirchenraum ein Mahltisch zur Feier des letzten Abendmahles aufgestellt.
Der Kirchenpatron, der heilige Josef, ist auf dem Hochaltarbild von Carl von Reslfeld aus dem Jahr 1702 zu sehen. Zwischen Altar und Hochaltar stehen im langgestreckten Chorraum drei Büsten auf Sockeln. „Herzernte“ nennt die Linzer Künstlerin Monika Migl-Frühling die Halbbüsten aus Keramik mit geschlossenen Augen und unterschiedlich gestalteten Oberkörpern. Sie verweisen auf die vielfältigen künstlerisch-kulturellen Initiativen der Pfarre und sind Ergebnis der Reihe „Wasserzeichen“. In deren Rahmen werden regelmäßig Künstlerinnen und Künstler mit einem Werk in die rechte Seitenkapelle, den Taufort, eingeladen. Zur Vermittlung dieser künstlerischen Ausdrucksformen der Gegenwart werden thematische Veranstaltungen angeboten.
Ein besonderer Schwerpunkt der Pfarre ist die Integration von Menschen mit Hörbeeinträchtigung – durch regelmäßige Gottesdienste und spezielle Angebote – in das Pfarrleben. Die Verabschiedungskapelle neben dem Friedhof wurde 2005 neu errichtet Die sensible Verbindung der Sichtachse von Kapelle und Friedhof und eine konzentrierte Atmosphäre, die durch Ausstattung und künstlerische Arbeiten erzeugt wird, machen sie zu einem würdevollen Ort des Abschieds.
Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at