Barmherzige Brüder-Kirche
zur Unbefleckten Empfängnis Mariä
Der längsovale Baukörper öffnet sich mit einer eindrucksvollen, konkav einschwingenden Fassade zur Herrenstraße. Im Osten schließt der Krankenhaustrakt an. Der Kirchenbau wurde als Zentralbau zusammen mit dem Klostergebäude von 1713 bis 1716 vom Linzer Baumeister Johann Michael Pruner für die Karmelitinnen errichtet. Kaiser Joseph II. hob 1782 das Karmelitinnenkloster auf und übergab die Gebäude fünf Jahre später den Barmherzigen Brüdern.
Der Orden geht auf den hl. Johannes von Gott zurück. Er ist als Steinskulptur an prominenter Stelle im geschwungenen Giebelfeld der Fassade platziert. Johannes von Gott gründete in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Granada ein Hospital und wurde damit zu einem Vorläufer des neuzeitlichen Krankenhauswesens. Seine Gefährten schlossen sich nach seinem Tod zusammen und wurden vom Papst als Orden anerkannt. Die Barmherzigen Brüder leben nach der Regel des hl. Augustinus. Im Rundgiebel des Kirchenportals ist das Ordenswappen der Barmherzigen Brüder zu sehen: ein Granatapfel, aus dessen geöffneter Frucht ein Kreuz sprießt. Das Innere wird durch eine kleine Vorhalle betreten, über der sich ein Oratorium und die Orgelempore erheben.
Der längsovale Hauptraum lenkt den Blick auf die Kuppel, die von sechs Stichkappen eingeschnitten wird. Der sechszackige Stuckrahmen umschließt ein Relief des Ordensheiligen. Die Seitenaltäre sind den Ordensheiligen geweiht und stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Hochaltaraufbau wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts angefertigt, das Hochaltarbild ist etwa hundert Jahre älter. Johann Martin Schmidt, der bekannte Kremser Schmidt, stellt darin das Patrozinium, die Unbefleckte Empfängnis, dar. Regelmäßig werden in dieser Ordenskirche Gottesdienste in polnischer, tschechischer und slowenischer Sprache gefeiert.
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Quellenangabe:
Broschüre: "Kirchen in Linz", Dekanatssekretariat Region Linz, 2009, dekanatssekretariat@dioezese-linz.at