Gemeinden sollen leben
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass es bei Stellen- oder gravierender Arbeitsreduktion der hauptamtlichen Seelsorger:innen mit entsprechender theologischer Ausbildung am Ort leicht zur Verengung des Seelsorgeverständnisses kommt: die verbleibende Energie wird auf die Erhaltung der Sonntagsmesse und der Bauten reduziert. Fehlende Leitung löst ein Vakuum aus: Orientierungslosigkeit und längerfristig der Zerfall der Gemeinschaft sind die Folge. Das Wegbrechen bisheriger pastoraler Inhalte und Strukturen löst bei den Menschen in den Gemeinden existentielle Betroffenheit aus und weckt gleichzeitig Kräfte.
Gespeist werden diese Kräfte aus der spirituellen Sehnsucht der Menschen und der Zusage Gottes, Leben und Zukunft auch hier und heute zu eröffnen.
Christinnen und Christen übernehmen Mitverantwortung für Seelsorge und Gemeindeleitung
Engagierte Christinnen und Christen wollen ...
... das bestehende Gemeindeleben auch auf Zukunft hin erhalten und/oder neu zum Aufleben bringen.
... so ein "kulturelles Grundgerüst" von Gemeinschaft, Nachbarschaftshilfe, Verbindlichkeit und Alltagsfrömmigkeit sichern (vgl. Sozialwort des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich 2003).
... sich und ihre geistgeschenkten Charismen in den Dienst der Menschen und der Seelsorge stellen.
Unter Berücksichtigung der diözesanen Möglichkeiten und der kirchenrechtlichen Rahmenbedingungen wurde zur Sicherung von Seelsorge und Gemeindeleitung folgendes ehrenamtliches Leitungsmodell entwickelt:
Das Seelsorgeteam
Die Teammitglieder stehen im Dienst des Reiches Gottes und der Menschen.
Die Seelsorge ist ausgerichtet an den Grundfunktionen Liturgie, Diakonie, Verkündigung, Koinonia.
Der Ganzheit der Seelsorge wird Aufmerksamkeit geschenkt.
Leitung am Ort wird in geteilter Verantwortung wahrgenommen.
Ausgehend von der Berufung aller Getauften übernehmen Laien Leitungsaufgaben.
Das Ziel sind lebendige christliche Gemeinden, die Christus und die Menschen im Blick haben.
Hört, was der Geist den Gemeinden sagt! - Seelsorgeteam-Motto