So viele machen Caritas!

„Armsein ist oft mit Scham verbunden. Die Pfarrcaritas ist in der Nähe und gut erreichbar“. Als Beispiele aus ihrem Bereich, der Stadt Linz zählt Bürk auf: Besuchsdienste der Sozialkreise, Sozialsprechstunden, Senior:innencafes, Treffen gegen die Einsamkeit, die Tafeln für Menschen – und auch für Tiere, bei der Spallerhofer Tafel kann auch Tierfutter abgeholt werden. Auch für Obdachlose gibt es in der Stadtpfarre Linz jeden zweiten Freitag ein Tafel, die von Supermärkten bestückt wird, Kleidertausch-Initiativen, zwei Mal im Jahr ein Grillfest – „Das ist so lebendig!“ gerät Bürk ins Schwärmen. „Man kann sich entfalten, wenn man Ideen hat und die Leute anstecken kann. Die Pfarrgemeinde Linz-Guter Hirte ist mit ihre Bildungsangeboten beim „Kulturpass (Hunger auf Kunst und Kultur) für kleine Einkommen“ dabei. Weiter geht es mit dem „Umgekehrten Adventskalender“ im Linzer Süden, bei dem an jedem Dezembertag etwas in eine leere Kiste gegeben wird (Aus dem Adventskalender wird ja gewöhnlich etwas entnommen, daher „umgekehrter Adventskalender“.) Der Schwerpunkt liegt beim Caritas-Lerncafé Auwiesen, d.h. die Mitmachenden kaufen Stifte, Tintenlöscher, Papier und geben sie für das Lerncafe in die Kiste. Dieses Angebot richtet sich an Kinder, deren Eltern sich die Nachmittagsbetreuung nicht leisten können, und die dort Ruhe finden, Nachhilfe erhalten und eine gesunde Jause essen. In Linz werden in Auwiesen und in der Heiligen Familie solche Lerncafes von der Caritas OÖ betrieben.
Menschen, die ein Herz für Menschen haben
Wie können PGRs die Caritas unterstützen? Hier sieht Maya Bürk zwei Richtungen: Die Mitglieder des Pfarrgemeinderates inklusive der Hauptamtlichen nehmen Menschen in den Blick, die soziales Bewusstsein haben, sprechen sie an und holen sie in die Pfarrgemeinde herein. „Das sollten mehrere Menschen sein, allein ist es schwierig“, sagt Bürk. Die PGR-Fachteams „Caritas“ sind dafür geeignet, mit verschiedenen Initiativgruppen. „Wir von der RegionalCaritas sind für diese Engagierten da, mit Schulungen, Unterstützung für die Ideenfindung und die Praxis. Wichtig ist, einfach anzufangen, es muss nicht gleich alles sein.“ Ein Herz für Menschen haben kann bedeuten, Einsamkeit – quer durch alle Altersgruppen wahrzunehmen, hier kann man weit denken.
Sensibilisierung im PGR
Vom Pfarrgemeinderat wird die caritative Arbeit unterstützt. Um ein Bild von den Themen zu bekommen, helfen Tools, die die Regionalkoordinator:innen zur Verfügung stellen. In einer Abendsitzung kann das Spiel „ÖsterREICH und ÖsterARM“ gespielt werden, wo deutlich wird, welche gesellschaftlichen Gruppe sich was leisten kann. Hier gibt es ein Rollenspiel, bei dem verschiedenen Rollen eingenommen werden, und die jeweils vortreten, wenn sie sich z.B. einen Kaffeehausbesuch leisten können. Jene, die sich das nicht leisten können, bleiben hinter der Linie stehen. Was kann sich ein Kind, eine Studentin, eine Geschäftsfrau leisten? Tipps bei Ihrer Caritas-Regionalkoordinator:in
https://www.caritas-ooe.at/ueber-uns/regionalcaritas