Bibelgespräch im Pfarrgemeinderat
Bibelgespräch im Pfarrgemeinderat: Ab sofort möglich – auch für Ungeübte!
Die biblischen Texte gehören nicht Expertinnen und Experten, die studiert oder viele Bibelseminare besucht haben. Sie sind für alle Mitglieder der Kirche geschrieben worden und werden von diesen gelesen, besprochen, als Bezugstexte zum Glauben-Vertiefen in An-Spruch genommen.
Die biblischen Texte sind zwar in einer bestimmten Zeit für eine bestimmte Glaubensgemeinde verfasst worden. Mehrere Hundert Jahre nach ihrer Entstehung hat die Kirche jedoch erkannt, dass diese Texte auch noch viel später den christlichen Glauben stärken und Mut zusprechen und sie „kanonisiert“ (Kanon=Messlatte), also bestimmte Texte als überzeitlich gültige Glaubensdokumente festgestellt. Als solche sind die starken, bildreichen Texte des Alten und des Neuen Testaments direkt an uns als Menschen unserer Zeit gerichtet und liegen zum Lesen bereit. Es braucht es keine vermittelnde, erklärende Person. Eine erste, einfach zugängliche Auswahl sind die Lesungen und Evangelien vom jeweiligen Tag. Das Evangelium vom Tag finden Sie auf dieser Homepage, auf der Startseite. Wenn Sie das "Evangelium von heute" anklicken, erscheint ein Link zum Schott-Messbuch, in dem auch die Lesungen des Tages zu finden sind.
Der aufbauende Zugang
Der Zugang beim "Bibelgespräch im Pfarrgemeinderat" ist ein positiver, aufbauender, inspirierender. Er steht in der Tradition der Befreiungstheologie.
Beantworten Sie in Kleingruppen mit drei oder vier Personen die Frage:
Was aus diesem Text hilft mir/uns als Pfarrgemeinderat/rätin, das Hauptthema/ein Thema dieser Pfarrgemeinderatssitzung gut zu verstehen, zu besprechen, weiterzuentwickeln?
oder einmal im Arbeitsjahr auch grundlegend:
Was aus diesem Text hilft mir/uns, als Pfarrgemeinderat/rätin gut zu wirken?
Erkenntnisse aus dem Kleingruppen können im Plenum mitgeteilt und im Protokoll vermerkt werden.
Pluralität der Bibel als christliches Handlungsprinzip
Natürlich hilft bei sperrigen Textpassagen manchmal das Nachfragen und Nachforschen. Aber auch das Ablehnen und Nichtverstehen ist ein möglicher Zugang zu den biblischen Texten. Diese Texte sind plural und scheinen einander manchmal zu widersprechen, und das ist schon als Grundprinzip pluralen partizipativen Handelns in der Pfarrgemeinde interessant.
Wenn Fragen auftauchen
Wenn Fragen auftauchen, manche Textpassage schwer verständlich oder gar befremdlich erscheint, wird das notiert, gegoogelt, in eine Bibelrunde oder ein Bibelseminar mitgenommen und nachgefragt. Auch das Nichtverstehen und die Ablehnung sind ein legitimer Zugang zu einem biblischen Text.
Wer auf den Geschmack kommt, ist herzlich zu den Angeboten des diözesanen Katholischen Bibelwerks eingeladen. www.dioezese-linz.at/bibel. Und kann dann davon im Pfarrgemeinderat erzählen.