Gemeinsam gestalten: Podiumsgespräch bei der Jubiläumsfeier
Langjährige Ehrenamtliche, wie auch ehemalige und aktuelle Hauptamtliche, die die Pfarrgemeinderät:innen und Seelsorgeteam-Mitglieder begleiten, trafen sich am Podium. Im Gespräch waren Stefanie Eiblhuber vom SST-PGR Weibern, Franz Moser vom SST-PGR Steyr-Heilige Familie (Tabor), Alfred Steininger vom SST-PGR Zell/Pram sowie Hans Putz, PGR-Referent von 1991 bis 2018, und Monika Heilmann, Bereichsleiterin Pfarre & Gemeinschaft.
Auf die Einstiegsfrage nach der eigenen Motivation, nach dem Motor, sich zu engagieren, nannte Hans Putz, den Kronberger als „Urgestein“ der Pfarrgemeinderatsarbeit vorstellte, das Theologiestudium und seinen Einstieg in die Jugendarbeit, durch die ein Beitrag zum Aufbau einer Gemeinde möglich geworden war.
Auch bei Alfred Steininger war es bereits die Jugendzeit, in der er in seiner Heimatpfarre gemeinsam mit anderen eine Jugendgruppe gegründet hat. Da es damals Schwierigkeiten zwischen Jugend und Pfarre gegeben hat, wurde innerhalb der Gruppe der Entschluss gefasst, dass einer der Jugendlichen in den PGR gehen sollte, um die Anliegen der Altersgruppe einzubringen. Dieses Bestreben war jedoch mit ersten Anlaufschwierigkeiten verbunden, wie Steininger erzählt: „Gleich in der ersten Sitzung habe ich dem Pfarrer widersprochen. Die Folge: Es wurde eineinhalb Jahre keine PGR-Sitzung mehr einberufen.“ Danach ist es zu einem Umdenken gekommen und für Alfred Steininger wurde deutlich: „Wenn Menschen etwas wollen, dann passiert etwas.“
Bei Stefanie Eiblhuber waren es ebenfalls die Jugendjahre zu der Zeit, als Willi Viehböck Diözesanjungendseelsorger war. Diese Zeit war prägend, schildert sie, auch für eine spätere Anfrage, ob sie nicht auch in den PGR gehen möchte. „Mir war es ein Anliegen den Schatz des Glaubens zu teilen.“
Mit über 20 Jahren ist Franz Moser in „die Jugend“ hineingestolpert, wenn auch nicht in seiner Heimatpfarre, und hat später eine Funktion im PGR übernommen. Es sei nicht einfach gewesen als Jugendlicher in einer konservativen Pfarrgemeinde, erzählt er.
Monika Heilmann kam beruflich als Pastoralassistentin in den Pfarrgemeinderat. Als junge Hauptamtliche im Kreis honoriger Personen hatte sie großen Respekt sich in diesem Gremium zu äußern und ihre Meinung zu vertreten. Dennoch hat sie rasch den Eindruck bekommen, den sie auch heute noch teilt: „In guten Strukturen etwas tun zu können, hat großen Wert.“
Wie man die Menschen zur Mitarbeit im PGR begeistern kann, war Sabine Kronbergers anschließende Frage ans Podium.
Hans Putz ortete das Grundbedürfnis mitzugestalten bei den Menschen. So wurde auch die Spiritualität der Mitgestaltung im Konzil wiederentdeckt: „Das ist die Wurzel des PGR. Denn die Grundmotivation ist nicht immer bewusst, es ist eine Grundspiritualität, die trägt.“
Alfred Steininger bestärkte das, in dem er erklärte: Einer allein könne das, was im PGR passiert, nicht schaffen, denn jede:r sei in seiner:ihrer Blase zuhause. Im PGR kommen jedoch Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen zusammen.
Stefanie Eiblhuber hat in ihrem Engagement die Erfahrung gemacht, dass das Gelingende geschenkt werde. „Ich versuche immer gut vorbereitet zu sein, aber dann gehe ich einen Schritt zurück und bitte Gott, das Gelingen dazuzustellen. So werden auch die Menschen, die mitarbeiten geschenkt. Denn wir haben nicht alles in der Hand.“
Eine Brücke zu schlagen zwischen der Pfarrbevölkerung und dem Seelsorgeteam bzw. dem Pfarrgemeinderat, das ist das Anliegen von Franz Moser. Nach 25 Jahren Erfahrung im PGR ist es ihm auch möglich einen Blick von oben auf die Prozesse zu werfen, außerdem hat er ein Gespür für mögliche Probleme entwickelt.
Auf Kronbergers letzte Frage, wo die derzeitigen Herausforderungen liegen, antwortete Monika Heilmann: „Die Strukturumsetzung birgt einige Herausforderungen. Aber es gibt bereits gute Erfahrungen mit den Seelsorgeteams. Herausfordernd ist auch die Selbstfürsorge. Da stellt sich immer wieder die Frage: Was geht wie gut? Und es braucht ein aufeinander Schauen. Dabei kann man Struktur als Skelett verstehen, damit Glaube lebendig wird. Struktur ist nicht alles, aber ohne sie geht es nicht.“
Als bleibende Herausforderung erlebe sie, genug Geduld zu haben, denn die Wege entstehen im Gehen und es könne nicht immer alles schon vorgestern fertig sein.
Weitere Beiträge zur Jubiläumsfeier 50 Jahre Pfarrgemeinderat und 20 Jahre Seelsorgeteams finden Sie unter folgenden Links:
Sehr ausführlich berichtet die diözesane Presseausssendung
Ein kurzer Bericht mit zahlreichen Bildern vermittelt die "Feststimmung",
oder sie schauen per Link zur Livestream-Aufzeichnung noch bei der Jubiläumsfeier vorbei!
„Struktur kann man als Skelett verstehen, damit Glaube lebendig wird. Struktur ist nicht alles, aber ohne sie geht es nicht.“ - Monika Heilmann