Das Hiobbuch fordert heraus: Es berichtet, wie der schuldlose Hiob ins Unglück fällt, weil Gott und Satan herausfinden wollen, ob Hiob Gott „umsonst“ fürchtet. Er selbst und seine Freunde wissen davon aber nichts. Die Freunde schließen aus Hiobs Leiden, dass er gesündigt haben muss. Hiob aber bestreitet das (zu Recht!) und stellt die Gerechtigkeit Gottes in Frage. Er beschreibt Gott als seinen Feind, der ihn verfolgt und quält. In scharfen Anklagen beschuldigt er Gott, versucht dabei aber doch, im Dialog mit Gott zu bleiben. Er fragt Gott nach dem Grund seines Leidens und hofft irgendwie doch, dass Gott für ihn eintritt. Gegen Ende des Buchs spricht Gott direkt zu Hiob, geht auf seine Fragen aber nicht ein (zumindest nicht direkt). Und ganz am Ende kommt es zu einem „Happy End“, das für viele Leser:innen einen schalen Nachgeschmack hinterlässt.
An diesem Studientag werden wir das Hiobbuch genauer studieren und über die theologischen Fragen nachdenken, die es auslöst.
Referentin:
Univ.-Prof.in Dr.in Annette Schellenberg, Professorin am Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät, Universität Wien
Termin/Ort:
Fr, 28. März 2025, 9.00–16.30 Uhr; Priesterseminar Linz
Kosten:
Übernahme der Aufenthaltskosten (Mittagessen) laut Weiterbildungsrichtlinie
Anrechenbar:
- QQ5 (Liturgie und Homiletik)
- Priester/Hauptamtliche in der Pastoral (Theologische Reflexion)
- Diakone (Pastorale Praxis)
- Vertiefungsmodul: Lehrgang Begräbnisleitung
Zielgruppe:
Alle