Josef Froschauer

Das Ministrieren und das Musizieren haben mich als Kind und Jugendlichen mit relevanten Glaubensfragen konfrontiert. Die Frage nach der Existenz Gottes und nach dem Sinn meiner Existenz in dieser Welt bestimmen bis heute meinen Glauben. Die liturgische Sprache und die Sprache der alten Hymnen wie der rhythmischen Lieder sind mir seit jeher fremd und vertraut zugleich.  Meinem Glauben wie meinem Zweifeln selbst Ausdruck zu geben in Sprache, Bild, Ton, Ritual ist ebenso Glaubensvollzug wie den Mitmenschen und der Mitwelt schöpfungsverantwortlich gerecht werden zu wollen. Glaubensvollzug ist nicht Privatsache, meinen Glauben will ich mit-teilen und mich wie uns vergewissern, dass wir dem Glauben trauen können. Das Gottesgeheimnis im Christusereignis uns jetzt zu vergegenwärtigen, lässt hoffentlich uns und nicht nur mich das Heilige im Leben erspüren und erfahren. Diese kostbaren Momente gilt es zu teilen und mich veranlasst es, uns Erkundungs- und Erfahrungsräume des Heiligen zu eröffnen, zu ermöglichen, den Kairos beim Schopf zu packen. Jeden Augenblick darauf gefasst zu sein ist die Haltung und zugleich die Kunst von uns Christinnen und Christen!