Samstag 30. November 2024

2009: Gerlinde Miesenböck - "Landschaften: Finnland"

Kunst in der Krypta der Ursulinenkirche

ASCHERMITTWOCH, 25. Februar 2009
Bildende Kunst in der Krypta: Gerlinde Miesenböck
Musik: Choralschola der Anton Bruckner Privatuniversität
Leitung:Wolfgang Mitterschiffthaler
Orgel: Peter Paul Kaspar
Predigt: Markus Schlagnitweit

Kuratorin: Martina Gelsinger

 

Landschaften: Finnland

Bei diesem fotografischen Projekt geht es um das Sichtbarmachen von gesellschaftlich konstruierte Sehweisen auf Landschaft. Vor allem touristische Gewohnheiten und bildnerische Praxis ist für die Überlegungen wichtig:

Reisen ist von einem starken visuellen Charakter geprägt. Pittoreske Altstädte und schöne Aussichten gehören zu den Dingen, die [wir nicht nur als] Touristen sehen wollen. Wir suchen eine atemberaubende Landschaft, die unser Herz erbeben lässt, Natur, die uns als Quelle der Inspiration erscheint und Städte, die in einem vorindustriellen Idyll „authentisch“ von Geschichte erzählen. Seit der Industriellen Revolution und der damit einhergehenden Urbanisierung steigt die die Sehnsucht nach der unberührten, schönen, dh. ästhetisch wahrnehmbaren Natur. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden Nationalparks deklariert, um sie zu schützen und um sich weiter daran erfreuen zu können. Die drohende globale Erwärmung steigert zusätzlich Aufmerksamkeit und Sorge um die Ressourcen unseres Planeten. Als die „letzte Wildnis Europas“ bleibt mangels Besiedelung Lappland übrig, wo die Unterschiede zwischen Landschaft, Natur und Wildnis besonders deutlich werden.

Vor allem ist es relativ flach und weithin bewaldet. Für die BetrachterInnen heißt das: Es gibt keine Aussicht auf die Landschaft. Selbst auf einer Anhöhe braucht es oft erst ein Konstrukt, das über die Wipfel reicht, um in die Ferne sehen zu können. Nichts als Bäume und Gestrüpp, die gleichzeitig einen Haupterwerbszweig der finnischen Wirtschaft bedeuten, verstellen die Sicht. Die Abwesenheit der gewünschten „schöne Landschaft“, bar jener Fotogenität durch das fehlende Ensemble aus Elementen wie Wälder, Wiesen, Felder, Erhebungen usw., beginnt zu irritieren.

 

Die Bilder entstanden bei Spaziergängen, Radtouren, Bus- und Bahnfahrten, usw. denn es gilt ständig, für uns MitteleuropäerInnen ungewohnte Distanzen zu bewältigen. Die Wege beanspruchen Zeit und die nicht vorhandene Veränderung der Umgebung macht atemlos. Das fehlende Licht wird durch Mehrfachbelichtungen kompensiert, die klimatische Herausforderung von Temperaturen bis zu minus 30˚C mit einer billigen Mittelformatkamera aus Plastik und Glas, einer Holga.

 

Die Irritation über das Nicht-in-die-Ferne-sehen-können, über die Geografie und über die Konventionen der Landschaftsbetrachtung führen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Wald und dem Gestrüpp: Bäume, Bäume, noch mehr Bäume, bis ihre Schönheit zu erkennen ist…

Gerlinde Miesenböck

Website: www.gerlinde-miesenboeck.com

 

Einladung

 

Landschaft Finnland
Landschaft Finnland
Landschaft Finnland
Landschaft Finnland
Landschaft Finnland
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