Donnerstag 18. Juli 2024

2014: Roman Pfeffer - "LAST SUPPER"

Videoinstallation und Skulpturen

LAST SUPPER

Roman Pfeffer

Video und Skulpturen

Krypta der Ursulinenkirche Linz

 

Aschermittwoch, 5. März, bis Karfreitag, 18. April 2014

Predigt: Markus Schlagnitweit

Musik: Orgelimprovisationen, Peter Paul Kaspar

Kuratorin: Martina Gelsinger

 

 

Memento Mori

Unter dem Leitthema "Memento Mori - Gedenke des Todes" werden seit rund drei Jahrzehnten KünstlerInnen mit bereits bestehenden Werken oder ortsspezifischen Interventionen jeweils von Aschermittwoch bis Karfreitag in der ursulinenkirche in Linz eingeladen.

In der Fastenzeit 2014 ist dies der in Vöcklabruck geborene und an der Universität für Angewandte Kunst lehrende Roman Pfeffer. Die Arbeiten von Roman Pfeffer bewegen sich auf der Ebene des Konzeptuellen und Prozesshaften. Vorhandenes wird in eine neue Ordnung gebracht und ermöglicht somit eine andere Sichtweise und Interpretation.

 

Roman Pfeffer greift den speziellen Charakter des Ortes auf und zeigt in den beiden Räumen der Krypta mit einer Videoarbeit und einer Skultpurengruppe zwei Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen die trotz ihrer unterschiedlichen Formen in ihren kulturhistorischen Referenzen und Metaphern aufeinander Bezug nehmen.

Mit dem Video "Last Supper" und der Skulpturengruppe "Mazzocchio revisioniert I-III" transformiert er bekannte Motive der Kunst- und Kulturgeschichte und eröffnet mit ihrer Zustandsveränderung und Neuinterpretation eine Metapher für Fragen zu Veränderung, Zeitablauf und Rhythmik.

 

Last Supper

An der zentralen Wand der Krypta, die zu  beiden Seiten von den Mauern mit den Nischengräbern der bestatteten Ursulinen umschlossen ist, ist das Video „Last Supper“ (Kooperationsprojekt Roman Pfeffer/Aldo Giannotti) zu sehen.

Das Bildsetting der ersten Einstellung zeigt eine lediglich mit einem Tischtuch bedeckte Tafel vor einem  Architekturhintergrund. Das Motiv erinnert an Leonardo da Vincis „Letztes Abendmahl“. Nach einem Moment der Stille – einer Sequenz von etwa 30 Sekunden –  tritt blitzartig für eine Sekunde Bewegung und Ton ins Bild:

13 weiße Teller,  13 Gläser, 13 Bestecksets fallen von oben auf den in blau gehaltenen Tisch herab und zersplittern mit lautem Getöse -  danach stellt sich wieder absolute Stille ein.

„Last Supper“ ist eine Manifestation eines bestimmten Moments der die Situation verändert und einen neuen Zustand dokumentiert.

 

Mazzocchio revisioniert I-III

Für den zweiten Raum, der ehemals als Aufbahrungsraum genutzt wurde, hat Roman Pfeffer eine neue Arbeit, die ebenfalls an Kultur- und Kunsthistorischem anknüpft, entwickelt.

Diese Arbeit nimmt Bezug auf den von Paulo Uccello entwickelten Mazzocchio, der in seiner Malerei als Kopfbedeckung und Halsreifen eine zentrale Rolle spielt. Es handelt sich dabei um ein 16-teiliges, achteckiges mathematisches Objekt, welches in einer Zeit geschaffen wurde in der die Entwicklung der Perspektive Thema war. Uccello beschäftigte sich in der Zeichnung und Malerei intensiv mit den perspektivischen Gesetzen. Die Darstellung dieser Form unterlag höchsten Anforderungen - als komplexe mathematische Idealform war sie der Inbegriff von Schönheit, Purheit und Perfektion.

Uccellos Ausgangspunkt für die mathematische Entwicklung dieser Form war ein Kopfbedeckung im 15. Jahrhundert. Ein Metallgerüst welches mit Stoffstreifen überzogen worden war und getragen wurde.

Ausgehend von Uccellos Mazzocchio übernimmt Roman Pfeffer in seiner Skulptur die Bauteile und entwickelt aus der unendlichen 16-eckigen idealen Kreisform neue Formen. 

In dialektischer Form entstehen zwei Formen: eine in sich ruhende lineare Form und als Gegenstück ein Objekt mit der Form einer nicht endenden Spirale, die durch die Drehung der einzelnen Elemente zustande kommt.

Beide Werke, Video und Skulpturengruppe, verbindet ein Moment, eine Cäsur, der eine veränderte Situation mit sich bringt. Im Video ist es der blitzartig eintretende und gut hörbare - mit einem lauten Klirren verbundene - Moment der Zustandsveränderung durch das Herabfallen des Gedeckes; in der skulpturalen Arbeit sind es zwei Formen, die einander zugeordnet sind, aber den Prozess der Veränderung nur gedanklich nachvollziehen lassen.

Beide Arbeiten – Skulpturen und Video – sind vor dem Hintergrund kultureller Zitate Metapher für  Fragen nach Veränderung, Adaptierung, Zeitablauf und Rhythmik, sowie der Frage nach dem Anfang und Ende, denen der Mensch als soziales Wesen unterliegt.

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ROMAN PFEFFER

geboren 1972 in Vöcklabruck

Lebt und arbeitet in Wien

1996-2001 Akademie der bildenden Künste Wien

1999-2000 Kent Institute of Art and Design, Canterbury/England

Seit 2010 Co-Leitung der Studienrichtung TransArts an der Universität für Angewandte Kunst Wien

Österreichischer Grafikwettbewerb 2013 (Hauptpreis)

Ausstellungen (Auswahl)

Art meets Language, Austrian Cultural Forum London, London

1. Österreichischer Grafikwettbewerb (Preisträger), Galerie im Taxispalais, Innsbruck

Wärmetauscher, KUNSTHALLE Wien, Videowall/Photowall, Wien

www.romanpfeffer.com

 

Einladung

 

LAST SUPPER
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4040 Linz
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