Eröffnung: Aschermittwoch mit Kunst - Memento Mori
Mittwoch, 26. Februar 2020, 20.00 Uhr
Aschermittwochliturgie und Eröffnung
Predigt: Markus Schlagnitweit, Musik: Peter Paul Kaspar
Kunst-Gespräch mit Regula Dettwiler
Donnerstag, 5. März 2020, 18.00 Uhr
Memento Mori
Unter dem Leitthema „Memento Mori - Gedenke des Todes" werden seit rund drei Jahrzehnten Künstlerinnen und Künstler mit bereits bestehenden Werken oder ortspezifischen Interventionen für den Zeitraum von Aschermittwoch bis Karfreitag in die Ursulinenkirche in Linz eingeladen.
Schönheit, Verfall, Täuschung und Wahrhaftigkeit
Auf Friedhöfen gesammelte Plastik- und Seidenblumen, die - ihrer Funktion enthoben - dem Abfall überlassen wurden, werden in der unterirdischen Begräbnisstätte zu einer skulpturalen Intervention und zu Metaphern für Vergänglichkeit und Dauerhaftigkeit, Schönheit und Verfall, Täuschung und Wahrhaftigkeit.
In der Lourdeskapelle, einem stark frequentierten Ort unmittelbar im Eingangsbereich der Kirche, ist ebenfalls - erst auf den zweiten Blick sichtbar - eine Arbeit von Regula Dettwiler platziert. Sie befindet sich inmitten der Vielzahl an Grünpflanzen und Blumen und ist eine Fortsetzung der Werkserie, in der die Künstlerin Blätter von exotischen Zimmerpflanzen mit Spitzenbordüren einfasst. Damit werden Themen wie die Frage der Aneignung eines Ortes oder Objektes am Beispiel der Pflanze sowie das Spannungsfeld von Heimat und Fremde durch die Verbindung der weitgereisten Pflanzen mit einer traditionellen textilen Technik sichtbar.
Konstruktion und Aneignung von Natur
Die Künstlerin beschäftigt sich seit rund drei Jahrzehnten mit der Natur, die uns umgibt. Vertraute Sinnbilder und Naturstudien der Kunstgeschichte gehen in ihrem Werk eine spannungsvolle Verbindung mit Phänomenen und Arbeitsweisen der Botanik ein, ihre Methoden sind dabei Aneignung und Transformation. So zerlegt sie in einer Werkserie Plastikblumen, die sie – in immer gleicher Form und gleichem Erscheinungsbild - bei Auslandsaufenthalten findet analytisch in ihre einzelnen Bestandteile und präsentiert sie in der Art botanischer Bestimmungsbücher als altmeisterliche Aquarellzeichnungen. In ihren Werken interessiert sie sich nicht für das Abbild, sondern - die von Menschen geschaffene - Konstruktion von Natur. Im Fokus sind dabei Wetterphänomene, Naturkatastrophen, Klimaveränderungen genauso wie Genmanipulation als das Generieren von Neuem und der Versuch, die Natur zu beherrschen.
Zum Projekt erscheint eine Broschüre mit Texten von Clemens Frauscher, Martina Gelsinger, Martin Pfosser und Markus Schlagnitweit.
REGULA DETTWILER
https://www.reguladettwiler.info/
Regula Dettwiler wurde in Oberkulm im Schweizer Kanton Aargau geboren. Sie studierte zunächst Kunst an der Hochschule in Luzern und von 1991-96 Bildhauerei bei Bruno Gironcoli an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Auslandsaufenthalte und Stipendien führten sie u.a. nach Chicago, Paris, Montreal und nach Japan. Regula Dettwiler lebt in Wien und arbeitet in den Bereichen Zeichnung, Installation, Skulptur und Kunst im Öffentlichen Raum.
Kuratorin: Dr.in Martina Gelsinger
Weitere Informationen:
Predigt von Markus Schlagnitweit am Aschermittwoch