Besuch von Sozial-Landesrat Hattmannsdorfer bei der TelefonSeelsorge OÖ
Unter der Notrufnummer 142 erreichen Betroffene sowie Eltern und Freunde von Betroffenen 24 Stunden, an sieben Tagen in der Woche, telefonisch ehrenamtliche und hauptamtliche Berater*innen der Telefonseelsorge. Zu Beginn der Pandemie (2020) hat man zudem das Angebot der Sofort-Chat-Beratung (täglich von 16.00 bis 22.00 Uhr) ausgeweitet. Im letzten Jahr wurde hier eine Steigung um 45 Prozent verzeichnet, was einmal mehr den Wunsch nach niederschwelliger Beratung zeigt. Vor allem junge Leute unter 30 Jahren nehmen diese Unterstützung in Anspruch. Das Sozialressort erhöhte mit dem Ausbau der Chatberatung die Förderung auf 50.000 Euro; Landesrat Hattmannsdorfer sagte im Rahmen des Besuchs die Verlängerung des Zuschusses zu.
„Es ist unsere Verantwortung, jenen zur Seite zu stehen, die unsere Unterstützung brauchen. In Oberösterreich tun wir das mit einem engmaschigen Hilfsnetz. Die TelefonSeelsorge der Diözese ist mit ihrer telefonischen 24/7-Beratung sowie der umfassenden Online-Beratung ein wichtiger Bestandteil“, so Landesrat Hattmannsdorfer. Viele Landsleute sind mit psychischen Problemen belastet und die Corona-Pandemie hat zum Teil dazu geführt, dass diese Probleme verstärkt zum Vorschein gekommen sind. Deshalb setzt Landesrat Hattmannsdorfer im Jugendressort einen Schwerpunkt im Bereich der psychischen Gesundheit und nimmt sich auch im Sozialressort um dieses Thema an. „Wir müssen über Probleme offen sprechen und mit Tabus brechen, damit betroffene Personen von sich aus Hilfe in Anspruch nehmen“, so Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer.
V. l.: Silvia Breitwieser (Leiterin TelefonSeelsorge OÖ), LR Wolfgang Hattmannsdorfer, Generalvikar Severin Lederhilger. © Land OÖ / Ernst Grilnberger
„Füreinander da zu sein und professionelle Hilfe anzubieten ist auch unsere Verantwortung in der Evangelischen und Katholischen Kirche in Oberösterreich. Als eine der ersten Beratungsstellen, die ein professionelles Beratungsangebot im Internet geschaffen hat, sieht es die TelefonSeelsorge als ihre Aufgabe, rasch auf sich verändernde Lebenswelten zu reagieren, und Menschen dort Hilfe und Unterstützung anzubieten, wo sie sich medial bewegen und nach Hilfsangeboten suchen“, betonte Generalvikar DDr. Severin Lederhilger.
Mag.a Silvia Breitwieser, die Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ: „Wenn Menschen ihre Sorgen mit uns teilen, geben sie belastenden Gefühlen oft erstmals Raum. Sie erleben ein Gegenüber, das sich ihnen mit voller Aufmerksamkeit und Wertschätzung zuwendet sowie Anteil an ihrem Leben nimmt. Sie sind mit ihren Problemen nicht mehr allein. In der Chatberatung sind es vor allem jüngere Menschen, die Rat und Hilfe suchen. Viele befinden sich derzeit in einer krisenhaften Situation, berichten von Ängsten, Einsamkeit und Niedergeschlagenheit. Gerade bei jungen Menschen können wir beobachten, wie das Bewusstwerden der Zerbrechlichkeit ihrer Lebenswelt zu einer gewissen Orientierungslosigkeit führen kann.“
Im Jahr 2021 wurden insgesamt 19.312 Beratungen (Online & Telefon) durchgeführt. 84 Telefonberater*innen nahmen 16.998 Gespräche entgegen, in denen sich Menschen mit ihren Sorgen, Nöten und Fragen an die TelefonSeelsorge wandten. Daraus ergab sich eine Gesamt-Beratungsdauer von 3.440 Stunden. Zusätzlich beantworteten 29 Onlineberater*innen 542 Mails und berieten 1.772 Mal per Chat.
Landeskorrespondenz Nr. 27 vom 9. 2. 2022