Montag 22. Juli 2024

Russland

Länderinformation
Flagge von Russland

Basisinformationen

Impressionen

Wirtschaft

Soziales

Religion und Kirche

Caritas

Schwerpunkte des Osthilfefonds

 

Basisinformationen

 

Offizieller Name

Russische Föderation


Hauptstadt

Moskau

 

Fläche

17.075.400 Quadratkilometer (ohne Krim)

 

Einwohnerinnen und Einwohner

144.526.636  (Stand: 2018)

 

Sprachen

Russisch, lokale Sprachen in den autonomen Kreisen und in den Teilrepubliken (mehr als 100)

 

Bevölkerung

Ca. 88,9% Rumänen, rd. 6,1% Ungarn, etwa 3% Roma, ca. 0,3% Ukraine, rund 0,2% Deutsche, etwa 0,2% Russen, ca. 0,2% Türken, rund 1,1% andere.

 

Die Russische Föderation begreift sich auch heute noch als Vielvölkerstaat. Die größte Gruppe sind die Russen, die mit 79,8 Prozent die Mehrheit der Bevölkerung stellen, doch leben nahezu 100 weitere Völker auf dem Gebiet des Landes. Trotz der Heterogenität ist die russische Bevölkerung in allen städtischen und industriell geprägten Räumen landesweit dominant und die Titularnationen bilden auch in ihren „eigenen“ Territorien häufig die Minderheit.[45] So zählen nur 23 Völker bzw. Titularnationen mehr als 400.000 Personen. Der Grad der ethnischen Identifikation variiert. 
Größere Minderheiten sind die Tataren (4,0 Prozent), die Ukrainer (2,2 Prozent), die Armenier (1,9 Prozent), die Tschuwaschen (1,5 Prozent), die Baschkiren (1,4 Prozent), die Deutschen (0,8 Prozent) und andere. Zu den kleineren Minderheiten zählen beispielsweise die Mescheten und verschiedene Minderheiten jüdischen Glaubens. Die nichtrussischen Minderheiten sprechen überwiegend Sprachen aus dem Kreis der Turksprachen, kaukasische Sprachen, uralische Sprachen (samojedische Sprachen), altaische oder paläosibirische Sprachen. Für viele nichtrussische Völker wurden Republiken mit weitgehender Autonomie errichtet. Während manche Minderheiten, wie etwa Armenier, Koreaner und Deutsche, auf die verschiedensten Regionen Russlands verteilt sind, gibt es auch auf europäischem Boden, also zwischen dem traditionellen russischen Siedlungsgebiet und dem Ural, mehrere indigene Völker. Groß ist die Zahl der Nationalitäten im Kaukasusgebiet, das erst im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts zu Russland kam.
 

Religionen

15-20% russisch-orthodox, 10-15% muslimisch, 2% andere Christen (2006)

 

Verwaltungsstruktur

  • 22 Republiken. Diese besitzen eine eigene Verfassung und Gesetzgebung und haben innerhalb der Russischen Föderation den höchsten Grad an innerer Autonomie. Republiken sind für die größeren nicht-russischen Völker und für einen Teil der Krim errichtet worden. Außer Tatarstan, Tschetschenien und der Krim haben alle Republiken den Föderationsvertrag vom 31. März 1992 mit Russland unterzeichnet.
  • 1 Autonome Oblast (Awtonomnaja Oblast; nur Jüdische Autonome Oblast)
  • 4 Autonome Kreise (Awtonomny Okrug)
  • 9 Regionen (Krai)
  • 46 Gebiete (Oblast)
  • 3 Städte mit Subjektstatus (Moskau, Sankt Petersburg, Sewastopol)

Währung

Der russische Rubel ist die Währung Russlands und unterteilt sich in 100 Kopeken.  Der Wechselkurs liegt bei etwa 75,44 RUB = 1 Euro. 

 

Nationalfeiertag

12. Juni: Tag Russlands

 

Human Development Index

Russland  gehört laut Human Development Index (HDI) zu den hoch entwickelten Ländern. 2018 belegte das Land mit einem Indexwert von 0.816 Rang 49 unter 188 untersuchten Ländern. Die guten Werte erreicht Russland vor allem aufgrund der Zahlen im Bildungsbereich und im Gesundheitssystem (Anzahl der Ärztinnen und Ärzte sowie der Spitalsbetten). 

 

Press Freedom Index

Im aktuellen Ranking für 2018 liegt Russland auf Rang 148 von 180 Staaten.  Die Staatsorgane verfügen über vielfältige Möglichkeiten, um gegen unabhängige Journalisten und Medien vorzugehen (u.a. Anklage wegen Verleumdung des Präsidenten, ungenehmigte Berichterstattung für ausländische Medien). Die staatliche Einflussnahme im Bereich des Fernsehens ist komplett, alle landesweit sendenden TV-Stationen sind entweder direkt in staatlichem Besitz oder unter staatlicher Kontrolle. Im Radiobereich ist die Situation ähnlich. Offiziell gibt es keine Zensur durch die Regierung – durch die Eigentumsverhältnisse ist die Zensur in den Köpfen der Leute.

 

Corruption Perception Index

Bei dem seit 1995 von Transparency International erhobenen „Corruption Perception Index“ steht  Russland nach dem Ranking von 2017 auf Platz 135 von 180 (29 Punkte) . Somit ist Russland eindeutig ein Land, in dem die Korruption eine schwerwiegende Problemlage darstellt.

 


 

Impressionen

 

Murmansk
Sotschi
Moskau
St. Petersburg

 


 

Wirtschaft

 

Nach schwerer Rezession (-2,8 Prozent in 2015) und abgeschwächtem wirtschaftlichem Rückgang in 2016 (-0,2 Prozent) konnte Russland in 2017 wieder ein leichtes BIP-Wachstum von 1,5 Prozent (IWF) verzeichnen. Hauptursache des positiven Trends ist der Anstieg des Ölpreises seit Ende 2016, von dem Russlands Wirtschaft und der Staatshaushalt weitgehend abhängig sind.


Russland ist einer der größten Energieproduzenten der Welt. Es verfügt über große Vorkommen an Erdöl und Erdgas sowie an Kohle und Uran. Russland ist derzeit der weltweit größte Exporteur von Erdgas und von Erdöl und der wichtigste Energielieferant Deutschlands - es deckt jeweils ca. ein Drittel des deutschen Erdgas- und Erdölbedarfs ab. Die russische Konjunktur ist in hohem Maße von der Entwicklung der internationalen Rohstoffpreise abhängig. 

 


 

Soziales

 

Nach dem Zerfall der UdSSR war die Armut bis 1999 bis über 40 % Bevölkerungsanteil gestiegen. Danach hatte sich die Lage spürbar gebessert. Der Anteil der Bevölkerung, der unter der Armutsgrenze lebte, betrug 2002 19,6 %, bis 2011 reduzierte sich dieser Wert und lag leicht steigend bei 12,8 % der Bevölkerung oder 18 Millionen Russen. Seit einigen Jahren in etwa gleichbleibend liegt der Wert derzeit bei 13 % bzw 20 Millionen Menschen . Zählt man all jene dazu, die entweder sehr knapp über der Grenze liegen, oder keinen Anspruch auf Hilfe haben, verdoppelt sich die Zahl auf etwa 25 %. 


Ansteigend ist die Zahl der „working poor“, die trotz eines (oder mehrerer) Arbeitsplätze nicht genug zum Überleben haben: Nach offiziellen Angaben sind dies 60 % aller Menschen, die unter dem Existenzminimum leben. Das Existenzminimum liegt derzeit bei 11.160 Rub (149 Euro). Nach einer Studie der Russischen Akademie für Volkswirtschaft (2017) sind 23,4 % aller Familien mit minderjährigen Kindern von Armut betroffen. Der Anteil für kinderreiche Familien und Familien mit einem behinderten Kind liegt bei etwa 40 %. 

 

Per Nov. 2018 liegt das Durchschnittsgehalt bei 42.750 Rub (= 570 Euro) . Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Gehältern in der Hauptstadt Moskau und Städten wie St. Petersburg und in den anderen Regionen. Die Durchschnittspension liegt 2018 bei 13.396 Rub (= 179 Euro). 

Die Geburtenrate in Russland ist sehr niedrig, liegt – trotz verstärkter staatlicher Förderung – derzeit bei 1,22 Geburten / Frau.  


Russland hat eine der höchsten Abtreibungsraten der Welt. Gründe liegen unter anderem in der alleinigen Verantwortlichkeit der Frauen im Bereich Verhütung, in schlechter medizinischer Betreuung und in hohen Preisen von meist importierten Verhütungsmitteln. Abtreibung ist bis zur 12. Woche legal. 


Die Bevölkerungszahl ist leicht steigend (0,04 % in 2018), allerdings aufgrund von Migration. 

Die Hauptverantwortung für die soziale Unterstützung verschiedener benachteiligter Bevölkerungsgruppen liegt beim jeweiligen Oblast bzw auch den Gemeinden. 

 

Nach wie vor werden in Russland sehr viele Kinder in Heimen bzw bei Pflegefamilien untergebracht. Weltweit ist die Rate der fremd untergebrachten Kinder in Mittel- und Osteuropa am höchsten.  

NGOs werden meist aus dem Ausland unterstützt, die Verwendung ausländischer humanitärer Hilfe unterliegt jedoch strikten Vorschriften und langwieriger Genehmigungsprozesse. Lokale NGOs, die Unterstützung aus dem Ausland erhalten, müssen nachweisen, dass sie keine feindlichen Agenten sind. 

 

Gesundheitsversorgung: Im Artikel 41 der Verfassung Russlands ist für alle Bürger das Recht auf kostenlose medizinische Grundversorgung verankert. Dieser seit den Sowjetzeiten bestehende Grundsatz ist zum Teil die Ursache dafür, dass Russland im internationalen Vergleich eine vergleichsweise hohe Anzahl der Ärzte und der Krankenhäuser pro Kopf der Bevölkerung aufweist. Dennoch ist der gesundheitliche Zustand der russischen Bevölkerung schlecht. Gerade beim wirtschaftlichen Niedergang der 1990er Jahre in Russland wurde das Gesundheitswesen stark getroffen. Das Ergebnis führte zu äußerst niedrigen Entlohnungen der Ärzte und Krankenschwestern und als Folge zu einer massiven Verschlechterung der Qualität der medizinischen Versorgung der breiten Öffentlichkeit. So ist inzwischen jede dritte Klinik der 7000 Krankenhäuser im Land dringend renovierungsbedürftig. Schrittweise werden in letzter Zeit die Gehälter für das medizinische Personal angehoben sowie staatliche Mittel in die Einrichtung neuer und Modernisierung bestehender Kliniken investiert. In den Jahren 1999 bis 2003 betrugen die durchschnittlichen Gesamtausgaben für den Gesundheitssektor in Russland im Verhältnis zum BIP 5,70 Prozent. 


In Russland ist der Gesundheitssektor dezentral organisiert. Das Gesundheitsministerium ist auf föderaler Ebene für den gesamten Sektor zuständig, die Erbringung der konkreten medizinischen Leistungen (inklusive die Bereitstellung von Krankenhäusern) aber Aufgabe der Föderationssubjekte und Gemeinden. Der Bedeutung der Föderationssubjekte und Gemeinden im Gesundheitssektor gemäß werden rund zwei Drittel der gesamten Budgetausgaben von diesen bestritten. Das russische Gesundheitssystem wird durch einen Mix aus Budgetmitteln und Mitteln aus der Sozialversicherung finanziert. 
 


 

Religion und Kirche

 

Was die Zugehörigkeit zu einzelnen Religionsgruppen angeht, gibt es keine zuverlässigen Zahlen, da die Mitglieder von Kirchen und Gemeinden in Russland nicht registriert werden und keine Kirchensteuer erhoben wird. Umfragen weichen oft erheblich voneinander ab. So hat die Stiftung für öffentliche Meinung (FOM) 2012 nur noch 41 Prozent Orthodoxe festgestellt, gegenüber 13 Prozent Atheisten und nur 6,5 Prozent Muslimen. Weitere 25 Prozent aber bezeichneten sich als Agnostiker bzw. gaben an, an eine höhere gottähnliche Macht zu glauben. 

 

Katholische Kirche 

Seit 2002 gibt es in Russland vier Diözesen: 

  • Erzdiözese der Mutter, Moskau: Erzbischof Paolo Pezzi FSCB
  • Diözese St. Clemens, Saratow: Bischof Clemens Pickel
  • Diözese Verklärung des Herrn, Nowosibirsk: Bischof Josef Werth SJ
  • Diözese St. Joseph, Irkutsk: Bischof Cyryl Klimow

Es gibt zwei Priesterseminare (St. Petersburg und Moskau). Ein Großteil  der in Russland tätigen römisch-katholischen Priester und Ordensleute kommt bis heute aus dem Ausland.

 

Ordensgemeinschaften spielen eine wichtige Rolle in der sozialen und in der pastoralen Tätigkeit der Kirche. Zu den größeren Gemeinschaften in Russland zählen die Kapuziner, die Salesianer und die Franziskaner. Aktiv sind auch viele polnische und slowakische Frauenorden sowie die Mutter-Theresa-Schwestern. 

 


 

Caritas

 

Die Caritas in Russland ist eine eher kleinere Hilfsorganisation, die Menschen in Not unabhängig ihrer Religion oder Nationalität unterstützt. Mit ihren Projekten setzt die Caritas Zeichen und bietet Modelle an, die mittelfristig oft die soziale Lage in der Region verändern. Caritas Russland besteht offiziell seit 1992 und ist Mitglied der Caritas Europa und der Caritas Internationalis.

 

Schwerpunkte der Hilfe sind 

  • Hilfe für Obdachlose mit Suppenküchen, Kleidung und mobiler medizinischer Versorgung in einigen größeren Städten, oft in Kooperation mit Ordensgemeinschaften wie den Mutter-Theresa-Schwestern
  • Hilfe für Kinder und Familien: In den Kinderzentren der Caritas erhalten Kinder aus bedürftigen Familien eine warme Mahlzeit und Unterstützung beim Lernen. In den letzten Jahren werden vermehrt Kinder aus Familien von Migrant/innen beim Schulbesuch unterstützt. Die Caritas in St. Petersburg betreibt 2 Kinderzentren, die Caritas Westsibirien 10, in Saratov 4 und in Ostsibirien gibt es 4 solcher Zentren. In Russland gibt es das Recht auf Schulbesuch, aber keine Schulpflicht, weswegen gerade auch Kinder aus extrem armen Familien Hilfe beim Schulbesuch brauchen. Einige Zentren bieten auch Gruppen für Vorschulkinder an. In den Mutter-Kind-Heimen werden Mütter und ihre Kinder in Krisensituationen aufgenommen, etwa in Tscheljabinsk oder Novosibirsk. Im Ressourcenzentrum der Caritas St. Petersburg werden Familien in Krisensituationen beraten.
  • Hilfe für Menschen mit Behinderungen: Mit Tageszentren für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen Barnaul und St. Petersburg) setzt die Caritas ein Zeichen für die Integration von Menschen mit Behinderungen
  • Hilfe für alte und alleinstehende Menschen: Im Altenheim der Caritas St. Petersburg können alte, alleinstehende Menschen ihren Lebensabend in Würde verbringen. Insbesondere auch die Unterstützung und Schulung von pflegenden Angehörigen und Pflegepersonal inkl. dem Verleih von Heilbehelfen und 
  • Entwicklung des Engagements von Freiwilligen

Bei vielen Projekten und Programmen ist die Caritas in Russland nach wie vor auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Erst seit zwei Jahren ist es möglich, an staatlichen Ausschreibungen für soziale Projekte teilzunehmen.  
 

Caritas Russland

 


 

Schwerpunkte des Osthilfefonds

 

n.a.

Dank Ihrer Spenden

Die Diözese Linz unterstützt seit mehr als 20 Jahren pastorale Anliegen und Projekte in Mittel- und Osteuropa. Die Entwicklung kirchlichen Lebens in unseren Partnerdiözesen steht im Mittelpunkt. Wir danken für Ihre Spenden!

Spendenkonto

Osthilfefonds der Diözese Linz

Hypo Oberösterreich 


IBAN: AT57 5400 0000 0037 8810

BIC: OBLAAT2L

Fonds der Diözese Linz zur Finanzierung pastoraler Projekte in Mittel- und Osteuropa
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Telefon: 0732/7610-2165
Katholische Kirche in Oberösterreich
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