Gleich an unserem ersten Tag am See Genezareth besuchten wir die Brotvermehrungsstelle und hatten hinterher die seltene Gelegenheit, an einer Gebetsstätte in Dalmanuta längere Zeit die Evangelien zu betrachten und das Sakrament der Eucharistie zu feiern. Im Anschluss daran gingen wir einen traditionellen Petrusfisch im Deutschen Pilgerhaus essen. Ich selbst jedoch als "Bekennender" verschmähe jegliche Wasserbewohner zog es vor, mir ein gutes, altbewährtes Schnitzel einzuverleiben. Am Nachmittag stand dann ein Besuch in Magdala an, wo eine Synagoge aus der Zeit Jesu ausgegraben wurde, deren gut erhaltenes Boden-Mosaik unser Jesus selbst betreten haben dürfte.
Zum Abschluss dieses Tages drehten wir noch eine Runde auf dem geschichtsträchtigen See Genezareth, was wir aufgrund unserer Kleingläubigkeit nicht zu Fuß, sondern in einem Touristenkahn unternahmen.
Der nächste Tag war ein Sabbath, wodurch wir die einzigen in unserer Jüdischen Logie waren, die etwas unternahmen. So wanderten wir unter der angenehmen Vormittagssonne auf den Spuren Jesu, dem See entlang, nach Karfanaum, wo wir das Haus des Petrus und die gut erhaltenen Reste der dortigen Synagoge besichtigten. Dann ging es mit dem Bus hoch auf den Berg der Seligpreisungen. Jetzt lasen wir die Bergpredigt an dem Originalort ihrer ersten Verkündigung, was ihre Wichtigkeit und Wahrheit nochmals ganz neu zeigte. Am Nachmittag feierten wir die Heilige Messe an der Primatsstelle, wo Jesus Petrus nach seiner Auferstehung dreimal fragte, ob er ihn liebt. Dann fuhr unser Busfahrer uns um den gesamten See Genezareth herum, wobei wir noch die Taufstelle an der Mündung vom See in den Jordan besichtigten.
Unseren letzten Abend am See Genezareth verbrachten wir dann mit einem äußerst süßen Gläschen Sabbath-Wein.
Am folgenden Tag, es war mittlerweile Sonntag der 5. Mai, brachen wir in aller Frühe auf, feierten einen Gottesdienst im Deutschen Pilgerhaus, ließen den Galiläischen See hinter uns und fuhren das Jordantal hinunter. Nach einem Abstecher in Jericho mit Besichtigung des Versuchungsberges führte uns unser Weg zur Taufstelle, wo Jesus getauft worden war. Hier erneuerten wir unser Taufversprechen und durch Untertauchen gab ich dem Ereignis noch eine feuchtpraktische Note. Dann ging es zu Ausgrabungen nahe am Toten Meer in Qumran, wo Schriftrollen aus den Jahrhunderten vor Christus gefunden worden waren.
Was bei keiner Israel Pilgerfahrt fehlen darf ist ein Bad im Toten Meer. So reihten auch wir uns in die lange Tradition der Schwimmer ein, welche sich zu Massen am tiefsten Punkt der Erde auf der dickflüssigen Salzbrühe treiben lassen.
Gut gesalzen traten wir nun mit unserem Autobus den Weg zur heiligen Stadt auf dem Berg, zum Fest gegründeten Jerusalem an, wo Jesus für unsere Sünden gestorben ist und am dritten Tag auferstand.
Wir zogen in sie durch das Damaskus-Tor ein und bezogen unsere Zimmer im Österreichischen Pilgerhospiz.
Es ist ein sehr großes Privileg, das alles erleben zu dürfen.