Freitag 27. September 2024

Zertifikatsverleihung für den Ausbildungslehrgang

Am 5. Juni 2024 fand in Schloss Puchberg die Zertifikatsverleihung für den Ausbildungslehrgang „Wissen – Wahrnehmen – Handeln – Gewaltprävention“ statt.

Der zuständige Vorarlberger Bischof Benno Elbs beauftragte namens der Österreichischen Bischofskonferenz die Stabsstelle für Prävention von Missbrauch und Gewalt der Diözese Linz, unter der Leitung von Frau Mag.a Dagmar Hörmandinger-Chusin, einen österreichweiten Lehrgang zur Gewaltprävention durchzuführen. Die dabei ausgebildeten neuen Fachreferent:innen sollen mithelfen, die in der Rahmenordnung „Die Wahrheit wird Euch frei machen“ (2021) vorgesehenen verpflichtenden Einschulungsmaßnahmen für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen der Katholischen Kirche zum Thema „Nähe & Distanz / Gewaltprävention durchzuführen und in allen Diözesen auszurollen.


Menschen dazu zu gewinnen, in einer Ausbildung die persönliche Haltung zu diesem Thema zu schärfen und die eigenen Handlungsweisen zu professionalisieren, hilft wesentlich dabei mit, mögliche Gewaltkreisläufe zu durchbrechen und einen achtsamen und angemessenen Umgang im Miteinander zu fördern bzw. gewährleisten zu können, vor allem mit den Menschen, die uns persönlich oder als Gemeinschaft der Kirche anvertraut sind.


Kirche – ein sicherer Ort!?  - Gemeinsam versuchen wir jedenfalls nach Kräften, dafür zu sorgen! Auf Grundlage der Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz erhalten die ethischen Bedingungen für eine „Kultur der Achtsamkeit“ höchste Priorität.
18 Teilnehmer:innen aus ganz Österreich sowie aus der Diözese Bozen nahmen an den sieben Modulen, die jeweils zweitägig im Bildungshaus Schloss Puchberg stattfanden, teil.

 

Folgende Inhalte wurden behandelt:

 

  • Reflexion, positive Gestaltung und Ausbalancierung von Nähe und Distanz als Merkmal von Professionalisierung
  • Grenzen wahrnehmen, erkennen, schützen – durch Förderung der Selbstwahrnehmung und Wissen um eigene Grenzen Grenzverletzungen leichter erkennen, benennen und unterbrechen
  • Wissen um die verschiedenen Formen von Gewalt
  • Graduierungen der Grenzverletzung 
  • Verstehen der Gewaltdynamik und der Täter-Strategien, Wirkung vs. Funktion von Gewalt – Gewaltkreislauf
  • Auseinandersetzung mit spiritueller Gewalt und Machtmissbrauch
  • Arbeitsmaterialien kompetent einsetzen
  • Der Auftrag der Rahmenordnung „Die Wahrheit wird Euch frei machen“
  • Aufgaben der Ombudsstelle, der Kommission, der unabhängigen Opferschutzkommission und der Stiftung Opferschutz
  • Handlungsleitfaden
  • Aufzeigen von präventiven Leistungen der Präventionsstelle
  • Formen der Gewaltpräventionsarbeit

 

Organisation und Durchführung:


Leiterin: Mag.a Dagmar Hörmandinger-Chusin (Leiterin der Stabsstelle für Prävention von Missbrauch und Gewalt der Diözese Linz)
Josef Hölzl MSc (Mitarbeiter der Stabsstelle für Prävention von Missbrauch und Gewalt der Diözese Linz, Berater mit Schwerpunkt Gewalt bei BeziehungLEBEN in der Diözese Linz)
DSA Doris Bauer-Böckle (Leiterin der Stabsstelle für Prävention von Missbrauch und Gewalt in der Diözese Feldkirch)

 

 

Bedeutung für die Diözese Linz und die gesamte Katholische Kirche in Österreich:


Eine „Kultur der Achtsamkeit“ zu pflegen und weiterzuentwickeln, mögliche Kreisläufe von Grenzverletzungen oder Übergriffen bis hin zur Straftat zu durchbrechen braucht ein ausreichend aufgestelltes professionelles Fachteam. Dies kommt allen Menschen zugute, die uns in den verschiedenen Gemeinschaften der Kirche anvertraut sind, insbesondere den Kindern, Jugendlichen und besonders schutzbedürftigen Personen. Dass dazu die Synergien des Lehrgangs diözesanübergreifend und multiprofessionell genutzt werden, erzeugt nicht nur Hoffnung für ein verstärktes achtsames Miteinander, sondern schafft auch Vertrauen in die kirchlichen Einrichtungen und Gemeinschaften.


Dagmar Hörmandinger: „Es berührt mich und schafft große Zuversicht, dass Menschen trotz vieler Widerstände und Kritik sich für ein so bedeutendes Thema stark machen, und dass die Menschen, die sich um ein liebevolles Miteinander bemühen, doch eine überwältigende Mehrheit ausmachen. Ganz wichtig ist mir daher, darauf zu achten, dass nicht nur die Finanzierung für diese wichtige Arbeit gesichert ist, sondern dass die Kirche auch eine klare Position bei den Konsequenzen von übergriffigem Verhalten einnimmt. Dazu bedarf es einer lebendigen Lernkultur, dich ich mir weiterhin sehr wünsche.“

 

Dagmar Hörmandinger-Chusin
Der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer erinnert daran, in den Bemühungen zur Gewaltprävention nicht nachzulassen.
Grußworte von Generalvikar Severin Lederhilger an die Absolvent:innen
Gruppenfoto mit allen Absolvent:innen und Referent:innen bei der Zertifikatsverleihung zum Ausbildungslehrgang „Wissen – Wahrnehmen – Handeln – Gewaltprävention“
Musik

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von Missbrauch und Gewalt
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