Vermeintliche Wirtschaftszwänge bewirken, dass immer weniger Menschen einen freien Sonntag wirklich genießen können: Das beklagte der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz in seiner Funktion als Sprecher der Allianz für den freien Sonntag in Österreich, die Parteienvertreter am Donnerstag zu einem Podiumsgespräch zum Thema "Den arbeitsfreien Sonntag stärken! Was ist den Parteien der Sonntag wert?" in die Wiener ÖGB-Zentrale geladen hatte.
Laut Bischof Schwarz treten die Kirchen mit ihrem Sonntagsgebot "nicht nur dafür ein, den Gottesdienst zu besuchen". Man verstehe das dritte Gebot der Bibel, den Tag des Herrn zu heiligen, auch als "Festlegung einer Ruhezeit". Diese tue allen Geschöpfen gut, betonte Schwarz. Eine Gesellschaft, die solche Ruhepausen nicht zulasse, "beraubt sich ihrer eigenen Zukunft".
Sowohl Arbeitszeiten als auch Erholungsphasen seien den Bedürfnissen der Menschen anzupassen, Ökonomisierung und Produktivität dürften nicht Vorrang vor allem anderen haben, sagte der Bischof. Er lehne daher noch mehr Beschleunigung ab, "der der menschliche Körper gar nicht mehr folgen kann".