Samstag 14. Dezember 2024

40 Jahre Haus der Frau am 12. Oktober 2009

Rede anlässlich der 40 Jahr Feier Haus der Frau

 Wenn eine Einrichtung auf ein höheres rundes Jubiläum zurückblicken kann, dann ist dies im Normalfall ein Zeichen von Qualität, Akzeptanz und von einem Gefühl des Beheimatet-Seins. Beim Haus der Frau weiß ich, dass all dies zutrifft. So gratuliere ich dem Haus der Frau mitsamt allen ehemaligen und aktiven hauptamtlichen wie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sehr herzlich zum 40-Jahr–Jubiläum!

Mit der Gratulation verbunden ist ein großes Danke und ein aufrichtiges Vergelt’s Gott an alle Mitarbeiterinnen für das durch Ihr Arbeiten, Ihr Dasein für Frauen bezeugte öffentliche Bekenntnis zu unserem Glauben, zur Kirche, zu unseren christlichen Werten, von denen wir überzeugt sind, dass sie uns ein Werkzeug sind für die Bewältigung des Alltags, sodass unser Leben ein frohes und geglücktes werden kann.

Das Haus der Frau bedeutet uns viel in der Diözese Linz. Für viele Frauen in verschiedenen Lebensphasen war und ist dieses Haus wertvoll, hilfreich und teilweise auch Not-wendend in verschiedenen Lebenssituationen und -phasen. Als Einrichtung unserer Katholischen Frauenbewegung hat dieses Haus ein klares Fundament und auf diesem Fundament aufbauend werden Situationen, auch Probleme und Krisen, des Lebens angegangen. Es wird versucht aus christlicher Sicht Hilfen und Lösungen für das eigene Leben, für Partnerschaft und Familie, für den Umgang mit Mitmenschen zu finden. Der Glaube soll nicht neben dem Leben existieren, sondern vielmehr versuchen, das Leben zu durchdringen. Dies wird bei den Zielen, welche sich die Mitarbeiterinnen für das Haus der Frau set-zen und bei den Angeboten, die Jahr für Jahr erstellt werden, konkret und greifbar.

Im Haus der Frau setzen sich die Frauen mit der ganzen Bandbreite des Lebens auseinander. Persönlichkeitsbildende und –stärkende Kurse und Runden, Information und Beratung und Aktivitäten dazu werden gesetzt, ebenso erfolgt eine intensive Beschäftigung mit aktuellen Themen unserer Zeit. Der Blickwinkel von Frauen, die sich eingehend mit den Fragen des Heute auseinandersetzen, sollte eigentlich viel öfter auch bewusst Männern vor Augen geführt werden.  Dies würde sicher einem gerechteren und friedlicheren Miteinander von uns Menschen hier, aber auch weltweit gut tun.

Das Haus der Frau sieht es als eine seiner Aufgaben, Frauen zu befähigen und ihnen Mut zuzusprechen, sich in der Gesellschaft und auch in der Kirche einzubringen. Viele Frauen tun dies heute schon, andere mehr möchte auch ich nochmals dazu ermutigen. Alle Menschen, in deren  Leben Jesus Christus mit seiner Frohbotschaft einen zentralen Stellenwert einnimmt – Männer und natürlich auch Frauen – sollen sich aus ihrer christlichen Haltung und Über-zeugung heraus mit ihren Fähigkeiten und Talenten zu Wort melden und auch tatkräftig einbringen. Es gibt genügend Herausforderungen in der heutigen Zeit, die um der Menschen willen angegangen werden müssen. Jeder und jede von uns kennt in seinem Le-bensumfeld Bereiche, die es um der Menschen willen zu verbessern gäbe. Leisten wir alle unseren Beitrag dazu und warten wir nicht immer auf Lösungen durch andere. Frauen haben meist ein gutes Gespür und gewiss auch die nötige Kompetenz, ihren Beitrag zu leisten.

Das Thema Partnerschaft, Beziehung und Familie nimmt im Haus der Frau neben anderen einen besonderen Platz ein. Vielfach sind es Frauen, die eine Beziehung, eine Familie zusammenhalten. Die Familie hat für uns als Kirche einen hohen Wert und so möchte ich die heutige Gelegenheit auch dafür benutzen, den Frauen ein herz-liches und aufrichtiges Dankeschön zu sagen, die für diesen Zusammenhalt der eigenen Familie verantwortlich sind. Frauen leisten – berufstätig oder nicht - unbeschreiblich viel in und für ihre Familien und oft geschieht dies nach wie vor unbedankt und ohne Anerkennung. Es gilt von außen seitens des Staates hier die Augen zu öffnen und anerkennend und sozial gerecht Schritte zu setzen. Es gilt aber auch innerhalb einer Familie den Frauen Lasten abzunehmen. Männer packt an im Haushalt, Kinder verabschiedet euch vom Hotel-Mama, in dem euch alles zugetragen wird. Männer liebt eure Frauen und zeigt dies in konkreten Taten: mit dem Geschirrtuch in der Hand oder mit dem Staubsauger. Männer und Frauen erzieht eure Kinder so, dass sie altersgemäß auch einen Beitrag für das Familienleben leisten.

Das Fundament einer jeden kirchlichen Erwachsenenbildungseinrichtung ist unser Glaube. Das gemeinsame Lesen der Bibel, ihr Hereinnehmen in unser Leben und der Austausch von uns Menschen darüber möge auch im Haus der Frau immer wieder im Zentrum stehen. Davon werden dann gewiss auch für das kommende Jahrzehnt gute und positive Impulse für die Frauen ausgehen, die sich in diesem Haus zusammenfinden.

So danke ich nochmals sehr allen Mitarbeiterinnen, die in den ver-gangenen 40 Jahren für das Haus der Frau mit Herz gearbeitet ha-ben. Ich danke der heutigen Leiterin, Frau Maria Hauer, und ihren Mitarbeiterinnen für die Qualität und die Atmosphäre, die dieses Haus ausmachen und ich danke nicht zuletzt besonders auch allen Frauen, die ehrenamtlich ihren Beitrag geleistet haben.

(Manuskript  – es gilt das gesprochene Wort)

+ Ludwig Schwarz SDB
Bischof von Linz

 
 

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