Mittwoch 14. August 2024

Judentum kennen und schätzen lernen

Christlich-jüdische Exkursion nach Graz

 

Am 18. Juni machte sich eine Gruppe von über 30 Personen im Rahmen einer christlich-jüdischen Exkursion auf den Weg nach Graz. Die Hinfahrt wurde für die Vorstellung des christlich-jüdischen Komitees OÖ genutzt, sowie für einen Vortrag von Dr. Markus Himmelbauer über die Darstellung des Judentums in christlichen Kirchen. Dabei erläuterte er zahlreiche anschauliche Beispiele, in denen das Judentum abgewertet und als überholt bzw. abgelöst dargestellt wird. Er zeigte aber auch christliche Darstellungen, in denen das Judentum als Wurzel des Christentums gewürdigt wird.

 

Viele Würdigungen des Jüdischen konnten auch beim ersten Halt in der Ernst-Fuchs-Kirche in Thal bei Graz entdeckt werden. Der Künstler Ernst Fuchs (1930 – 2015) gestaltete in den 1990er Jahren diese Pfarrkirche neu. Sein Vater war Jude, und er selbst wurde mit 12 Jahren getauft. In seiner Kunst beschäftigte er sich oftmals mit religiösen Motiven aus Christentum und Judentum.

  Ernst-Fuchs-Kirche in Thal bei Graz   © Gudrun Becker

 

  Ernst-Fuchs-Kirche in Thal bei Graz   © Gudrun Becker

 

Die zweite Kirche dieser Exkursion mit positiven Bezugspunkten zum Jüdischen war die St. Lukas Kirche am Eggenberger Gürtel in Graz. Von außen völlig unscheinbar, hat man im Inneren das Gefühl, sich in einem Zelt und umgeben von Himmel und Leichtigkeit zu befinden. Das Thema dieser Kirche ist das wandelnde Volk Gottes, das sich bewusst in die Tradition der Wüstenwanderung des Volkes Israel stellt. Daher ist auch Sand von verschiedenen Orten dieser überlieferten Wanderung im zentralen Kreuz der Kirche eingelassen.

 

  St. Lukas Kirche am Eggenberger Gürtel in Graz   © Gudrun Becker

 

  Dr. Markus Himmelbauer bei Erklärungen in der St. Lukas Kirche   © Gudrun Becker

 

Ein weiterer Programmpunkt war eine Führung durch die Ausstellung „Jüdisches Leben in Graz“ im Graz Museum, in der die Vertreibungs- und Vernichtungsgeschichte vom Mittelalter bis in die NS-Zeit, aber auch gegenwärtiges jüdisches Leben in der Steiermark thematisiert wurde.

 

   Graz Museum   © Gudrun Becker

 

   Dr.in Charlotte Herman in der Ausstellung „Jüdisches Leben in Graz"  © Kranzl-Greinecker

 

Den Abschluss bildete das Zentrum gegenwärtigen jüdischen Lebens in Graz, die beeindruckende Synagoge, und das Gespräch mit der Jüdin Ruth Lauppert-Scholz.

 

    Ruth Laupert-Scholz, Synagoge   © Gudrun Becker
 

 

   Gruppenbild in der Synagoge   © Gudrun Becker

 

Auf der Heimfahrt gab Dr.in  Charlotte Herman, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, noch Einblicke in das jüdische Leben in OÖ.

 

 

Dr.in Gudrun Becker (Christlich-jüdisches Komitee OÖ/Referentin für Ökumene und Judentum Diözese Linz)

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