Am 31. Oktober 2021 wurde die Ökumenereferentin der Diözese Linz, Isabella Bruckner, anlässlich des Reformationstages, von der Evangelisch-methodistischen Kirche Linz in den sonntäglichen Gottesdienst zum Halten der Predigt eingeladen. Die evangelisch-methodistische Gemeinde feierte an diesem Tag auch das Erntedankfest und lud im Anschluss an den Gottesdienst noch zum gemeinsamen Mittagessen.
Freundschaft mit Gott und untereinander
Der Gottesdienst wurde von Helene Bindl, einem Urgestein der Linzer Ökumene und Gründungsmitglied des Forums der christlichen Kirchen OÖ, geleitet und von den Mitgliedern der Gemeinde feierlich musikalisch gestaltet.
Im „Wort an die Kinder“ brachte Isabella Bruckner den anwesenden jungen Gemeindemitgliedern mit Bildern die Erzählung der Witwe Rut näher, die mit ihren Worten „wohin Du gehst, dahin gehe auch ich“ (Rut 1,16) ihrer Schwiegermutter Noomi gegenüber ein beherztes Zeugnis der Treue und Freundschaft ablegt.
Die Freundschaft stand sodann auch im Zentrum der Predigt, sowohl als Perspektive für die Ökumene wie auch als generelle Möglichkeit, dem Evangelium in der Gegenwart treu zu bleiben. Die christliche Freundschaft gründet in der Offenheit Jesu, den Friedrich Hölderlin in einem seiner Gedichte als „Freund der Erde“ bezeichnete. Dass die Freundschaft ebenso wie die agape, die Jesus im Tagesevangelium (Mk 12,28-34) als höchstes Gebot präsentiert, keinen Verdienst darstelle, sondern reines Geschenk (sola gratia) ist, daran erinnert am Reformationstag besonders Martin Luther mit seiner Betonung der unbedingten Gnade Gottes. Predigt / LINK
Die Gnade des Beisammenseins
Die Erntedankfeier fand nach dem Gottesdienst bei einem gemeinsamen Mittagessen im Gemeindezentrum einen freundschaftlich-fröhlichen Ausklang, für welches die Gemeindemitglieder ein köstliches Buffet mit österreichischen und afrikanischen Speisen vorbereitet hatten. Die reichen Ernte-Gaben fanden dabei gegen großzügige Spenden für soziale Zwecke noch zufriedene Abnehmer in der Festgemeinschaft.
Helene Bindl und Isabella Bruckner
Foto: Isabella Bruckner
Die EmK Linz
Bereits seit 1922 gibt es in Linz eine methodistische Gemeinde. Die Gemeinde in der Wienerstraße wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Flüchtlingen unterschiedlicher Herkunft gegründet. Bis heute ist die Gemeinde offen für neu hinzukommende Menschen unterschiedlicher Herkunft. In den Gottesdiensten ertönen deshalb afrikanische Trommeln genauso wie europäische Kirchenlieder. Die EmK Linz ist zudem Trägerin des Diakonie Zentrums Spattstraße, wo seit 1963 innovative soziale Arbeit u.a. im Bereich der Kinder- und Jugendwohlfahrt geleistet wird.