Am 24.10.2024 gestalteten Dr.in Anna Minta vom Institut für Geschichte und Theorie der Architektur der KU Linz sowie Mag.a Martina Resch vom Institut für Fundamentaltheologie und Dogmatik der KU Linz eine Domführung der etwas anderen Art: Die 17 Teilnehmer:innen waren dazu eingeladen, gezielt nach Darstellungen von Frauen im Mariendom zu suchen und diese im gemeinsamen Gespräch zu reflektieren. Die Veranstaltung bildete den Auftakt einer Reihe mit dem Titel "Quo vadis Feminismus? - Auf der Suche nach der feministischen Solidarität", die vom Frauenbüro der Stadt Linz und der VHS Linz ins Leben gerufen wurde. Festgehalten wurde der lebendige Austausch mittels Graphic Recording, einer dynamischen Mischung aus Text und Bild.
Beim aufmerksamen Gang durch den Dom wurde ersichtlich, dass die Abbildungen von Frauen deutlich in der Unterzahl sind. Zudem zeigen sie nur ein enges Korsett an Möglichkeiten: Frauen sind in einer fürsorglichen Rolle als Ehefrauen und Mütter abgebildet oder in einer frommen Rolle als großzügige Spenderinnen und in der Kirche Tätigen. Die Überhöhung dieser typisch weiblich angesehen Aufgabenfelder findet sich in zahllosen Mariendarstellungen. Daraus entspannen sich viele Fragen: Welche realen historischen Personen sind auf den Glasfenstern zu finden? Welche politischen und gesellschaftlichen Umbrüche zeigen sich in dem, was bildlich gezeigt wird und was nicht? Wie wird mittels Kunst versucht, den kirchlichen Raum für Frauen und andere Geschlechter zugänglich zu machen (z.B. in der "DonnaStage"-Reihe)? Und wieso wird die Gottesmutter an ihrem Lebensende eigentlich nicht gealtert dargestellt?
Weitere Termine (immer 16:00-17:30 Uhr):