Alexander Niederwimmer ist neuer Sprecher der Ständigen Diakone
Am 4. März 2023 waren die Mitglieder im Bischöflichen Rat für den Ständigen Diakonat im Bildungshaus Schloss Puchberg und deren Sprecher neu gewählt worden. Mit der konstituierenden Sitzung des Rates am 10. Mai 2023 im Linzer Bischofshof übernahm Alexander Niederwimmer seine Funktion als Sprecher der Ständigen Diakone. Er folgt darin Herbert Mitterlehner nach, der dieses Amt fünf Jahre lang ausübte. Hauptaufgabe des Sprechers der Diakone ist es, die Anliegen der Diakone und einer diakonalen Kirche in der Diözese und auf Österreich-Ebene bei der „ARGE Diakone Österreichs“ zu vertreten.
Alexander Niederwimmer ist 50 Jahre alt, verheiratet und Vater einer Tochter. Er arbeitet als selbstständiger Unternehmensberater und Geschäftsführer und lebt in Allhaming. Am 18. Oktober 2020 wurde er von Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom zum Diakon geweiht und übt seither seinen Dienst als Diakon in der Dompfarre Linz und für die Caritas aus. Niederwimmer über seine neue Funktion: „Getragen und unterstützt von unseren Familien leben wir Diakone unsere Berufung und geben Zeugnis von einem christlichen Leben. Wir stehen selbst in herausfordernden Zeiten zu unserer christlichen Tradition, sind gleichzeitig auch offen für Veränderung und setzen uns für Gleichberechtigung und Chancengleichheit ein. Wir sind da, wenn Menschen die Nähe und Gemeinschaft der Kirche in unterschiedlichsten Situationen suchen, begleiten sie in freudigen und schwierigen Zeiten und öffnen Augen und Herzen für die Not der Menschen. All das verbindet uns, und dementsprechend verbindend möchte ich als Vertreter unserer besonderen Gemeinschaft agieren und auftreten – immer offen für die Anliegen der Diakone, ihrer Ehefrauen und Familien und aller Frauen und Männer, die Interesse am besonderen Dienst des Diakons zeigen.“
Bei der konstituierenden Sitzung des Bischöflichen Rates für den Ständigen Diakonat am 10. Mai 2023 bestätigte Bischof Manfred Scheuer die Mitglieder des Rates, den neuen Sprecher und die damit verbundenen Wahlen. Er dankte den Mitgliedern des Rates und Alexander Niederwimmer für deren Bereitschaft und ihren Dienst.
Bischöflicher Rat für den Ständigen Diakonat: Neue Mitglieder gewählt
Zu Mitgliedern im Bischöflichen Rat für den Ständigen Diakonat gewählt wurden die Diakone Bruno Fröhlich (Pfarre Hagenberg), Martin Kapplmüller (Pfarre Schwertberg) und Bernhard Pfusterer (Pfarre Timelkam) sowie die Vertreterinnen der Ehefrauen Ständiger Diakone Gabriele Bumberger (Pfarrgemeinde Urfahr-St. Josef in der Pfarre Urfahr) und Evi Kapplmüller (Pfarre Schwertberg). Vorsitzender des Rates ist Bischof Manfred Scheuer, Sprecher und zugleich Geschäftsführender Vorsitzender Alexander Niederwimmer. Weitere Mitglieder sind Diakon Peter Schwarzenbacher als Referent für Diakone, Martin Füreder als Vertreter des Priesterrates und die Ausbildungsleiter:innen Anton Birngruber und Margarethe Birngruber-Wimmer.
Die Aufgaben des Bischöflichen Rates für den Ständigen Diakonat: Er berät und unterstützt den Diözesanbischof in allen Fragen des Ständigen Diakonates, wirkt bei der Auswahl und Ausbildung der Kandidaten mit und ist im Pastoralrat und im Priesterrat vertreten. Außerdem ist er für die Weiterbildung der Ständigen Diakone zuständig und fördert die Gemeinschaft und den Austausch der Diakone und ihrer Ehefrauen untereinander.
Ständiger Diakonat
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) ist das Diakonenamt nicht mehr vorwiegend eine Station auf dem Weg zum Priesteramt, sondern steht auch (verheirateten) Männern offen, die „ständig“ Diakone bleiben wollen – daher die Bezeichnung „Ständige Diakone“. Die Aufgaben sind die gleichen: Diakone assistieren dem Priester in der Messe, verkünden das Evangelium und dürfen predigen. Sie können die Taufe spenden, Trauungen und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesfeiern feiern und Segnungen spenden. In der Liturgie sind Diakone an der quer über der Brust getragenen Stola zu erkennen.
Zum spezifischen Profil eines Diakons gehört der Dienst an den Armen und Benachteiligten. Die soziale Dimension von Kirche ist somit stark mit dem Dienen und Helfen – dem diakonalen Amt – verbunden. In diesem Dienst liegt auch der Ursprung des Diakonats: In der Apostelgeschichte der Bibel ist nachzulesen, dass sieben Diakone, unter ihnen Stephanus, ausgewählt wurden, um für die benachteiligten Witwen der Gemeinde zu sorgen.
Bei verheirateten Bewerbern zum Diakonat ist die Zustimmung der Ehefrau Voraussetzung für die Weihe. Häufig sind die Ehefrauen wie ihre Männer kirchlich sehr engagiert.
Immer wieder wird auch das Diakonat für Frauen diskutiert bzw. gefordert – und diese Forderung ist historisch begründet: Es gab in der Kirche immer wieder Diakoninnen. Papst Franziskus hat eine Studienkommission für das Frauendiakonat eingesetzt.
In der Diözese Linz gibt es derzeit 152 Ständige Diakone. Sie sind vielfach unterstützt und begleitet von ihren Frauen. Mehrmals im Jahr kommen die Diakone und ihre Ehefrauen bei Vernetzungstreffen zum Austausch und zur inhaltlichen Auseinandersetzung zusammen. Der Sprecher der Diakone aus jeder Diözese vertritt die Anliegen der Diakone bei der „ARGE Diakone Österreichs“.
Grundvoraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung zum Diakonat sind eine bereits bewährte diakonale Lebenspraxis in Beruf und Familie sowie die mehrjährige Verwurzelung in einer Pfarrgemeinde bzw. kirchlichen Gemeinschaft. Als theologische Grundqualifikation ist zumindest der „Theologische Fernkurs“ erforderlich. Der berufsbegleitende diözesane Ausbildungsweg dauert mindestens dreieinhalb Jahre. Ausbildungsverantwortliche sind Anton Birngruber und Margarethe Birngruber-Wimmer.