Als Seelsorger:in Gottes liebende Kraft übersetzen
Die gesammelten Antworten interpretierte die Leiterin des Fachbereiches, Mag.a Irmgard Lehner als ein ermutigendes Zeichen, weiterhin an der Seite der Menschen den Dienst der Seelsorge auszuüben.
Als Gast eingeladen war Mag.a Monika Heilmann, die Leiterin des Bereiches Pfarre und Gemeinschaft. Sie berichtete in ihrem Statement über den neuen Prozess „Zukunft sichern“, der Einschnitte mit sich bringen werde. Sie betonte allerdings dabei auch, „dass das im Personalplan vorgesehene Seelsorgepersonal im Territorium davon ausgenommen ist“.
Verschwiegen wurden auch nicht die dramatischen kirchlichen Entwicklungen. In vielen Bereichen, bei der Nutzung der Angebote, den Priesterzahlen, den Finanzen, den Mitgliederzahlen lässt sich ein kontinuierlicher Rückgang feststellen. Angesichts dieser Entwicklung wird es nach Valentin Dessoy, dessen Expertise vorgetragen wurde, nötig sein, in die Tiefe zu gehen. Es genüge nicht mehr am Wie oder Was des Tuns alleine Veränderungen herbeizuführen. Es ginge darum, das „Mindset“, die Grundüberzeugung, das Warum des Kirche-seins, zu überprüfen.
Bei dieser Reflexion, wurden von den Teilnehmenden auch die Fragen nach dem „was die Welt, die Menschen brauchen“ und mit welchen Fähigkeiten, welchem Können und Überzeugungen die Seelsorger:innen in der Kirche dem begegnen, in den Blick genommen.
Irmgard Lehner in Reaktion darauf: „Für mich bedeutet das auch, darauf hinzuarbeiten, dass Freiräume für Innovation geschaffen werden. Es soll für euch möglich sein, über die Anforderungen des Alltags hinaus, auch neue pastorale Ansätze zu probieren. Denn es ist wichtig, auf alle Menschen zuzugehen.“
Die Selbstvergewisserung ermutigte viele der Seelsorger:innen für die weitere Arbeit, gut gestimmt und mit der Ermutigung des Paulus aus dem Beginn des Römerbriefs traten die Teilnehmerinnen nach einem gemeinsamen Abendessen die Heimreise an.
Im kleineren Kreis erfolgte am Abend die Ehrung von 25- und 30-jährigen Dienstjubiläen, sowie der in nächster Zeit in Pension Gehenden.
Die gesamten Antworten auf die Frage:
Was ist der Kern der Hoffnung, der mich in der Seelsorge trägt? (Warum bist du Seelsorger:in?):
- Präsent sein ist ein Präsent
- Die Frage nach dem Purpose ist nur sinnvoll, wenn sie auch wirkliche Veränderungen mach sich zieht! Eine Neuausrichtung ist nicht möglich wenn altes nicht sterben darf. Für ein Nebeneinander von sterbendem Alten und aufblühendem Neuen fehlen uns Zeit und vor allem Ressourcen!
- Anwalt, Fürsprecher und Stützende Begleitung sein.
- Respekt, Wertschätzung für alle Menschen
- Anderen Menschen zu einem guten Leben verhelfen
- Lebenswertes Leben für alle!
- (In den speziellen Situationen des Lebens) Gottes Liebe spürbar werden lassen - im Gespräch, in besonderer Liturgie, im Aushalten des Schweigens, in der Vielfalt des Lebens...
- Da ist jemand da für mich.
- Glaube Liebe Hoffnung
- "Du bis mein geliebtes Sohn*Tochter"
- Gottes Liebe erfahrbar machen
- Aufgenommen und wertgeschätzt zu werden und das Vertrauen in Gott zu haben.
- Zukunft, auf die wir uns freuen können
- Da-Sein als Seelsorger:in, Zeit haben, sinnstiftend und authentisch leben, von Gott begleitet den Weg gehen, das Leben in Fülle
- Den Menschen Menschlichkeit ermöglichen
- Die Verbindung aller Menschen weltweit im Blick haben
- Das Verbindende der Menschen ist immer stärker
- Die frohe Botschaft hat und wird die Zeiten überdauern
- Gottes Liebe mit Herz, Hirn und Hand leben und in den Menschen verankern und wachsen lassen
- Freiraum zum Da-Sein; Freiraum für Begegnung mit Menschen
- Dass die Liebe Gottes für Menschen in vielfältigen Lebenssituationen erfahrbar wird (durch unser Dasein, Gespräche, Impulse und Feiern.
- Das Leben in seiner ganzen Fülle wahrnehmen und begleiten (mit allen Schatten- und Sonnenseiten des Lebens).
- Da sein
- Gutes Leben
- Sinn ? :-)
- Glaube - Hoffnung - Liebe zeigen
- Gott erfahrbar/spürbar machen
- Menschen wahrnehmen und annehmen
- Da sein.
- Trauernde begleiten.
- Jesus spürbar heute erfahren
- Gott ist Liebe- HALLELUJA!
- Aufzeigen: Gutes Leben für alle in Menschlichkeit ist möglich. Grundtenor: Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen munter wie die Fische aus den Teichen pfeifen lassen.
- Das Leben hat das letzte Wort
- Glaube - Hoffnung - Liebe
- Rituale feiern
- Sinn ?
- Wir tun alles, um eine alltagstaugliche Hoffnungsbotschaft (Gott geht mit, Bin gehalten, Osterbotschaft) zu verbreiten.
- Offenes Herz für die Menschen
- Gemeinschaft
- Aus der Gemeinschaft mit Jedus Christus Vertrauen ins Leben und Hoffnung teilen
- Gottes liebende Kraft übersetzen
- Gemeinschaften, die tragen, heilvoll erlebt werden, aufrichten
- Durch Zuhören, Begleitung im Leben Hoffnung weitergeben/Zeugnis unseres Glaubens weitergeben/Reich Gottes jetzt
- DA SEIN
- Begleitung von Menschen - Gottes Liebe schließt niemanden aus. Getragen von Hoffnung
- Vertrauen, Hoffnung:
- Dass gutes Leben möglich ist.
- Dass wir von Gott getragen sind.
- Dass wir gemeinsam auf dieser Welt sind.
- Präsent sein in Scheitern und Leid, die Rede aufrecht erhalten von Zuversicht und Hoffnung.
- Durch Zuhören Vertrauen und Zusage schenken!
- Rituale/Feierformen gestalten
- Trotzdem glauben - Trotzdem hoffen - Trotzdem glauben
- ‚Die Freude an Gott ist unsere Kraft, Halleluja!‘
Fotos: Josef Danner