Nähe auf Distanz in der Pfarre Wels St. Franziskus
Bereits vor Ostern haben Mitarbeiter*innen der Pfarre jene Menschen angerufen, von denen sie wussten, dass sie alleine leben und von denen auch die Telefonnummer bekannt war. „Wir haben aber gemerkt, dass das Kontakt halten telefonisch nicht so leicht ist, auch weil Menschen zum Beispiel nicht so gut hören. Außerdem haben uns die Menschen gesagt: „Ja, versorgt sind wir, aber wir würden gerne wieder mal jemanden persönlich sehen.“ berichtet Mag.a Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer, Pastoralassistentin in Wels St. Franziskus.
Die Pfarrkirche und das Pfarrzentrum von St. Franziskus ist umgeben von einem Garten der Begegnung, der auch sonst gerne von den Menschen aus den Wohnanlagen rundherum genutzt wird. So auch jetzt, „Die Menschen machen hier Yoga, gehen mit ihren Hunden spazieren, picknicken. Manche Gespräche ergaben sich dabei ganz natürlich und die Leute haben uns oft gesagt, dass sie hier absichtlich vorbeikamen, in der Hoffnung, vielleicht jemanden zu treffen.“ erzählt Mag.a Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer.
Zentral für die Idee des Gesprächsangebots war aber auch eine Erfahrung, die das Pfarrteam mit ihrem Angebot am Karfreitag gemacht hat. Da wurde im Außenbereich eine Möglichkeit der Kreuzverehrung gegeben. Das wurde recht gut angenommen, berichtet Mag.a Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer: „Zwischen 15 und 19 Uhr war eigentlich immer wer da. Viele Leute aus der Gottesdienstgemeinde auch mit der Hoffnung jemanden zu sehen.“ So kam die Idee, die Veranda des Gartens der Begegnung regelmäßig für Gesprächsangebote zu nützen. Von Dienstag bis Freitag zwischen 15 und 17 Uhr, sowie sonntags um 9:30 Uhr, wenn sonst Gottesdienste stattgefunden haben, sitzt jetzt immer ein*e Mitarbeiter*in der Pfarre auf der Veranda und ist offen für ein Gespräch. Dazu Mag.a Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer: „Die Gespräche sind ganz unterschiedlich, vom einfachen Plaudern bis zu Gesprächen, bei denen es wirklich ans Eingemachte geht.“ Manche Menschen sind bereits mehrmals gekommen, andere fallen quasi drüber, weil sie im Garten unterwegs sind. Das Angebot soll jedenfalls so lange bleiben, bis wieder eine annähernd normale Situation in der Gemeinde möglich ist. „Abwarten...“ sagt Mag.a Angelika Gumpenberger-Eckerstorfer
© Melanie Wurzer