Orgel und Glocken – Klangvielfalt zwischen Himmel und Erde
Neuer Vorstand gewählt
Erstmals setzt sich das Vorstandsteam geschlechterparitätisch zusammen, es besteht aus drei Frauen und drei Männern. Folgende Personen stellten sich der Wahl und wurden einstimmig gewählt:
• Franz Aumair (Neuhofen an der Krems)
• Paula Gschwantner (Linz-St. Konrad)
• Eduard Rabanser (St. Georgen im Attergau)
• Thomas Rabanser (Urfahr-Christkönig)
• Claudia Runge (Vöcklabruck)
• Roswitha Soucek (Stadtpfarre Wels)
Bei der konstituierenden Sitzung im November werden der/die Diözesanleiter/in, sein(e)/ihr(e) Stellvertreter/in, der/die Kassier/in und der/die Schriftführer/in gewählt. Georg Windtner beendete beim Mesnertag nach 36 Jahren seine Funktion als Diözesanleiter auf eigenen Wunsch (siehe Beitrag „Leuchtendes Vorbild mit einer Liebe zur Liturgie“).
Glocken – Verkündigung der christlichen Botschaft
Anschließend referierte Orgelbaumeister Siegfried Adlberger, Orgel- und Glockenbeauftragter der Diözese Linz und Leiter der Fachkommission Glocken für Österreich, zum Thema „Orgel und Glocken – Klangvielfalt zwischen Himmel und Erde“.
Glocken gelten als akustisches Symbol für die Verkündigung der christlichen Botschaft und begleiten das Leben von uns Christ/innen und den Gemeinden zu verschiedenen Anlässen und Stationen unseres Lebens. Adlberger gab einen fundierten Einblick über Herstellung bzw. Geschichte der Glocken, hob die Wichtigkeit des Läutens hervor und wies darauf hin, dass dieses in der Läuteordnung genau geregelt ist.
Die Widmung einer Glocke erfolgt nach einer/einem Heiligen oder dem Frieden, sie soll mit dem Namen und nicht mit einer Nummer beschriftet werden. Außerdem hat jede ihre eigene Funktion und Aufgabe.
Orgel – Königin der Instrumente
Die Wasserorgel war der antike Vorläufer der heutigen Kirchenorgel und kein sakrales Instrument. Kaiser Nero soll das Instrument voller Faszination gespielt haben.
In seiner beeindruckenden Präsentation stellte Adlberger die aktuellsten Orgelprojekte der Diözese vor, beispielsweise in der Wallfahrtskirche am Pöstlingberg in Linz oder die Neugestaltung in der Pfarrkirche St. Agatha im Hausruckviertel. Nachhaltigkeit bei der Umsetzung dieser Projekte ist für ihn dabei ein wesentlicher Aspekt.
Weiters thematisierte Adlberger ein massives Problem, mit dem sich die Pfarren seit den Zweitausender Jahren auseinandersetzen müssen: der Schimmelbefall. Ursachen für das verstärkte Ausbreiten sind unter anderem der Klimawandel, falsches Lüften und Heizen.
Gott als Organist
Am Nachmittag fuhren die Mesnerinnen und Mesner auf den Pöstlingberg und konnten die neu gestaltete Orgel in der Wallfahrtsbasilika bewundern, die im März gesegnet wurde. Domorganist Wolfgang Kreuzhuber kennt das Instrument in allen seinen Facetten und stellte sich den Fragen der Interessierten. Im Anschluss zelebrierte der Geistliche Assistent der Mesner Gemeinschaft Josef Keplinger die heilige Messe. In seiner Predigt vermittelte er ein sehr anschauliches Bild des Dichters und Mystikers Angelus Silesius: Gott ist ein Organist – das Orgelwerk mit den Manualen, Pedalen, Registern und den vielen verschiedenen Pfeifen ist die Kirche, das sind wir.
Der Heilige Geist ist die Luft, die sie zum Klingen bringt. Somit stimmt auch jener Satz, der Albert Schweitzer zugeschrieben wird: „Eine Kirche ohne Orgel ist wie ein Körper ohne Seele!". „Der Klang der Orgel hat die Kraft, uns etwas vom Geheimnis Gottes zu erzählen. Das ist auch die Berufung der Getauften, der Kirche“, so Keplinger weiter. Die neue Orgel der Wallfahrtskirche brachte den Kirchenraum zum Erklingen, und beim Auszug zog Organist Kreuzhuber alle Register.