„Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund“ (Lk 6,45)
Lebendige Wissensvermittlung
Von März bis September 2023 bot die Diözese Linz unter der Leitung von Georg Windtner einen Ausbildungslehrgang für Mesner/innen an. Dieser umfasste sechs Studien- und Praxistage im Stift St. Florian sowie ein Seminarwochenende der Kirchenpfleger/innen im Stift Kremsmünster.
Der Geistliche Assistent der Mesner Gemeinschaft, Josef Keplinger, lehrte die Teilnehmenden mit unterschiedlichen Vorkenntnissen an den Vormittagen sehr viel über die Kirchenräume und deren Ausgestaltung, die Feier der Eucharistie, die liturgischen Geräte und Bücher, die Kleidung und die Bedeutung der liturgischen Farben. Auch Taufe und Begräbnis wurden thematisiert. Keplinger gestaltete mit seiner spürbaren Begeisterung und seiner lebendigen Vortragsweise diese Stunden sehr kurzweilig und vermittelte sein Wissen auf sehr angenehme Art.
Die Nachmittage verbrachten die Mesner/innen großteils in der Sakristei der Stiftskirche. Hier führte der langjährige Stiftsmesner und Diözesanleiter Georg Windtner in die Praxis ein, und die Teilnehmenden konnten das in der Theorie Gelernte auch konkret anwenden bzw. ansehen. Die wertvollen liturgischen Kleider, die alten Bücher und die kostbaren liturgischen Geräte wurden von allen bewundert. Die vielen netten Anekdoten, die Georg Windtner aus seiner langen Dienstzeit zu erzählen wusste, rundeten die Nachmittage humorvoll ab.
Beim Seminarwochenende im Stift Kremsmünster setzten sich die Mesner/innen intensiv mit dem Erhalt von Kunstobjekten, also deren Handhabung und Pflege, auseinander. Expert/innen aus der Diözese, dem Bundesdenkmalamt und verschiedenen Restaurierungsbetrieben nahmen die unterschiedlichen Materialien wie Stein, Metalle, Textilien, Glas und Holz genauer in den Blick.
Christus im Herzen haben
„Das Wichtigste ist, dass die Menschen ein Herz haben, das voll ist vom Guten – dass Menschen Christus im Herzen haben“, betonte der Geistliche Assistent in seiner Predigt. „Ich wünsche euch, dass ihr immer etwas von dieser Liebe spürt, dass ihr das, was ihr tut, wirklich zur Ehre Gottes macht und aus Zuwendung zur Gemeinschaft“, so Keplinger weiter.
Durch diese Ausbildung ist eine noch größere Liebe zum Glauben und auch zur Kirche gewachsen – ein Herz, das gefüllt ist mit Liebe zu Gott. Menschen, die etwas aus Liebe tun, sind Perlen von unschätzbarem Wert.
Anna Bader, Mesnerin in Linz-St. Konrad:
„Obwohl ich als langjährige Pfarrsekretärin und Kommunionspenderin mich ja mit Kirchenräumen und mit Liturgie bereits einigermaßen vertraut fühlte, war dieser Kurs für mich als Mesner-Anfängerin sehr interessant und lehrreich. Nicht missen möchte ich auch die vielen netten Gespräche in den Kaffeepausen und beim Mittagessen. Der Respekt vor dem Dienst als Mesner/in, der immer schon da war, ist in diesen Monaten noch gewachsen, und ich hoffe, dass ich mit all diesem neuen Wissen in meiner Pension das vierköpfige Mesner/innen-Team der Pfarre Linz-St. Konrad gut verstärken kann, und freue mich auf die neue Aufgabe.“