Alpenländertagung 2022 in Passau
Peter Holzner, der Leiter der Abteilung Justizvollzug im bayrischen Justizministerium würdigte die Arbeit der Gefängnisseelsorger*innen mit den Worten: „Die Gefängnisseelsorge steht sinnbildlich für das hervorragende Verhältnis und die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche … sie bieten den Gefangenen, aber auch den Mitarbeitern eine unverzichtbare Hilfe an“. Er betonte auch, dass die Seelsorger*innen für eine erfolgreiche Resozialisierung der Gefangenen, die in ein Leben ohne Straftaten geführt werden sollen, eine großartige Arbeit leisten.
Der Passauer Domkapitular Gerhard Auer zitiert Papst Franziskus, wonach es keine menschliche Strafe ohne Horizont geben dürfe und weiter: „Die Seelsorger*innen geben Gefangenen diesen Horizont“.
Der Hauptreferent Dr. Otmar Fuchs war seit 1981 zunächst Professor für Pastoraltheologie und Kerygmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät Bamberg, später Professor für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen. Er konnte krankheitshalber nicht selbst anwesend sein, schickte uns aber alle seine Referate, die wir gemeinsam und in Gruppen studierten und diskutierten.
Er betonte in seinen Referaten; dass für ein gutes Leben nur die menschliche Erfahrung von Zärtlichkeit und Annahme notwendig sind. „Der Glaube ist gratis und eben darin unerschöpflich kostbar!“ „Kein Mensch muss glauben, um von Gott geliebt zu werden, dies ist ohnehin der Fall.“ Fuchs geht es um das Beistehen, das Hingehen und Mitgehen; erst im Zusammenhang dieser Erfahrung um die Möglichkeit, dass Menschen wieder auf kirchliche Institutionen neugierig werden und näher kommen.
„Der christliche Glaube beruft sich auf einen Gott, der in Christus bis zum Äußersten einfühlsam ist, so sehr, dass dieses `Wort Gottes` selbst am Kreuz zu verstummen vermag. Christliche Seelsorge und Verkündigung darf daraus Kraft und Kriterium für Worte finden, die sich rühren lassen und berühren“
An den Abenden der Tagung und in den Pausen kam die Begegnung untereinander nicht zu kurz und in den „Nationalkonferenzen“ wurden die internen Themen der Alpenländer besprochen.
Eine kleine Besichtigungstour zu Wasser und zu Lande beendete die hervorragend organisierte Tagung.