Besinnungsnachmittag in Linz: Worauf wollen wir hören?
Monika ist seit einem Jahr Referentin für die Gehörlosenpastoral in der Diözese Linz und unterrichtet auch als Religionslehrerin bei den blinden Kindern in der Michael Reitter Schule in Linz. Ihr Thema lautete: „Worauf wollen wir hören?“
Im ersten Teil ging es um das körperliche Hören. Wie funktioniert das Hören? Vereinfacht gesagt: durch Ohrmuschel, Mittelohr, Schnecke und dann im Gehirn.
Gehörlose Menschen lernen meist die Gebärdensprache. Sie ist wie ein Dialekt.
In jedem Bundesland gebärdet man anders.
Gehörlose können sich auch operieren lassen, ein Cochlea-Implantat einsetzen.
Für Schwerhörige sind Hörgeräte sehr wichtig, aber nicht so einfach einzustellen, weil jeder Mensch individuell hört. Wir wurden aufgefordert, uns ein Stück Taschentuch in beide Ohren zu stecken und zu zweit miteinander zu sprechen. Es fühlte sich nicht angenehm an. So konnten wir erspüren, wie es Schwerhörigen in der Kommunikation gehen kann.
Nach der Pause ging es mit dem biblischen Teil weiter. Wir durften Bibelstellen nennen, die uns zum Hören bekannt sind, z.B. „Höre Israel…“, „Wer Ohren hat zum Hören…“, Bartimäus, der schreit, wenn Jesus vorbeikommt, usw. Wir haben uns in Vierergruppen zusammengedreht und zu drei vorgeschlagenen Bibelstellen, die mit etlichen Fragen bestückt waren, ausgetauscht.
1. Johannes-Evangelium 10, Meine Schafe hören auf meine Stimme.
2. Apostelgeschichte 5, Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
3. Jakobus Brief 1, 19, Jeder Mensch sei schnell im Hören, langsam im Reden, langsam zum Zorn.
Unsere Ergebnisse haben wir dann der Gruppe präsentiert.
Blindenseelsorger KonsR Mag. Franz Lindorfer zelebrierte den Gottesdienst. Bei der Ansprache im Gottesdienst sprach Frau Ullmann noch einmal. Es gibt aufbauende Worte, tröstende Worte, ermutigende Worte, Worte jemanden etwas zuzutrauen. Die Ansprache endete mit dem Gebet: „Herr gib mir die Kraft, das zu ändern, was ich ändern kann. Die Gelassenheit, das anzunehmen, was ich nicht ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Lied von Lothar Zenetti
Worauf sollen wir hören?
So viele Geräusche: Welches ist wichtig?
So viele Beweise: Welcher ist richtig?
So viele Termine: Welcher ist wichtig?
So viele Parolen: Welche ist richtig?
So viele Gedanken: Welcher ist wichtig?
So viele Fragen! Die Liebe zählt.
Christian Gierlinger hat uns mit seiner Gitarre bei unserem Gesang beim Gottesdienst begleitet.
Monika Aufreiter