Weil Glaube kein Zuckerguss ist
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Unter dem Motto „Maria, Weggefährtin im Alter“ machten sich die Fußwallfahrer:innen auf den Weg.
Während allmählich der Morgendunst einer goldenen Oktobersonne wich, gingen und beteten sie unter der Leitung von Alois Eitzenberger den Kreuzweg vom Petrinum zur Kirche. Ein über 100 Jahre alter und doch aktueller Text meditierte die Rolle Mariens als Mit-Gehende und Mit-Leidende auf dem Weg Jesu und letztlich aller Glaubenden.
Diesen Gedanken griff Abt Reinhold Dessl in seiner Predigt auf: „Von Maria können wir lernen, mehr Mitfühlende, Mittragende, Mithoffende und besonders auch Mitbetende zu werden“
Die Sieben Schmerzen Mariens, denen die Basilika am Pöstlingberg geweiht ist, und die korrespondierenden Sieben Freuden lassen zutiefst menschliche Erfahrungen, die unseren Lebensweg prägen können, in Marias Gottesbeziehung aufgehoben sein.
Auch die Kirche selbst wird in ihrem Bemühen um gelingende Pastoral von vielen als ambivalent erlebt. Daher ist diese Wallfahrt auch ein Dank an all jene „Alten“ im besten Sinne des Wortes, die unbeirrt das gemeinsame Glaubens- und Gebetsleben der Kirche mittragen und ermöglichen!
Herzlichen Dank allen Mitwirkenden: Abt Reinhold Dessl, Alois Eitzenberger, Editha und Rupert Aschauer, Robert Staudinger, P. Paulraj Ramaiyan OSFS, P. Johann Ring OSFS und dem Team der Pfarrteilgemeine Pöstlingberg für die unterstützende Gastfreundschaft!
Die Jahre haben uns verändert.
So ungestüm wie früher sind wir nicht mehr,
und auch nicht mehr so sehr davon überzeugt,
dass wir Bescheid wissen über das Leben.
Doch so manche Mode, die wir beobachten, lässt uns zweifeln.
Die Fähigkeit zu lieben, zu lachen oder auch zu weinen,
die haben wir uns gut bewahrt.
Sie wartet nur darauf, dass jemand sie hervorlockt:
wenn wir Beziehung leben,
wenn Menschen sich auf echte Begegnung einlassen.
Maria, du bist so eine. Eine Beziehungs- und Begegnungsfrau.
Offen für den Engel mit seiner Botschaft,
für die Wendungen, die Gott deinem Leben gegeben hat,
für einen gemeinsamen Weg mit diesem sehr speziellen Sohn.
Seine Freunde hast du ins Herz geschlossen wie eine Familie.
So bist du uns Vorbild und Gefährtin,
wenn die Jahre uns verändern, Maria.
Carmen Rolle