Advent – Zeit des Ankommens
Vielerorts beginnen jetzt Lichterketten zu leuchten, wachsen Adventhütten aus dem Boden, baumeln glänzende Weihnachtskugeln herab, schallen Weihnachtslieder entgegen, ziehen Duftschwaden von Punsch, Maroni, Zimtmandeln um die Nase … es ist so weit: die vor-weihnachtliche Zeit ist angekommen, die Adventzeit. Ringsherum bewegt es sich. Wir bewegen uns mit in diesem Strom der VOR-Bereitungen auf das sich ankündigende Fest: das Weihnachtsfest.
Erinnerst du dich an die Zeit, bevor dein Kind in der Welt angekommen ist? Die Zeit der Schwangerschaft ist gleich dem Advent eine Zeit des Ankommens. Das Kind ist noch nicht geboren. Gleichzeitig kündigt es sich mehr und mehr an. Zu Beginn sieht man von außen noch nichts. Geborgen im Mutterleib wächst es der Welt entgegen. Das ungeborene Kind ist schon da – geheimnisvoll verborgen im Inneren.
Das Bild des Adventkranzes kann uns dieses Geheimnis der Menschwerdung in Erinnerung rufen. Mit vielen duftenden, jungen Tannenreisigästchen ist ein Kranz gebunden. Ein geschlossener grüner Kreis, bei dem der Anfang und das Ende verbunden sind. Innen ist ein freier Raum. Um diesen gebundenen Kranz können wir uns versammeln, innehalten, zur Ruhe kommen und ankommen. Wenn das Streichholz zischt und entflammt, mit der Flamme die erste Kerze entzündet wird, dann beginnt etwas aufzuleuchten. Aus den Augen der Kinder leuchtet uns dabei oft ein funkelndes Staunen entgegen, von dem wir uns anrühren lassen können.
Du kannst auch die Augen schließen und in dich lauschen: erinnerst du dich an den Moment, als du erfahren hast, dass sich ein Kind, dein Kind ankündigt … neues Leben im weiblich-leiblichen Innenraum Platz genommen hat? Haben deine Augen zu funkeln begonnen?