Dieser kausale Zusammenhang zieht schmerzhafte Konsequenzen nach sich – wirtschaftliche wie soziale. Ökonomisch gesehen würde es nämlich eher Sinn machen, die KHG-Mensa vorübergehend zu schließen und die Belegschaft in Kurzarbeit zu schicken. Die Berechnung ist leicht, viel schwerer die Umsetzung. Denn hier kommt die psychische, menschliche Komponente ins Spiel, die die KHG-Mensa bzw. die gesamte KHG eben ausmacht. Wir sind füreinander da!
Also: Nein, wir schließen nicht. Solange Ökonomie und Ökologie halbwegs in Balance ist, kochen wir weiter. Das kommt uns und auch unseren Gästen zugute, die nach wie vor ein frisch zubereitetes Mittagsmenü schätzen und uns wahrscheinlich genau deshalb die Treue halten. Ein herzliches „Danke“ dafür! Soweit, so nachvollziehbar.
Jetzt taucht allerdings vereinzelt und verständlicherweise die Frage auf „warum können selbst mitgebrachte Plastikbehälter bei der Essensausgabe nicht direkt befüllt werden?“ Warum muss sich der Gast das Essen von Teller selbst in seine Behälter schieben?
Mensa ist Kategorie: hoch riskant
Tja, das eigentliche Risiko sind nicht unsere Gäste, die halten sich vorbildlich an die Hygienevorschriften (Händedesinfektion, Maske, Abstand). Die mitgebrachten Behälter sind die „hygienische Unsicherheit“ die von der Lebensmittelbehörde festgestellt und als „sehr kritisch“ bewertet wurde. Fremde Behälter, egal welcher Art, dürfen innerhalb einer Mensa-Küche nicht hantiert werden. Diese Vorschrift gilt übrigens für alle „Speisenausgaben“ (auch an der Wursttheke im Supermarkt, in der Gastronomie, den Mensen, etc.).
Man muss auch wissen, dass die Betriebsart „öffentlich zugängliche Gemeinschaftsverpflegung“ seitens der Lebensmittelbehörte mit höchster Risikostufe (Stufe 9) bewertet wird. Das entspricht quasi dem Risikolevel eines Krankenhauses.
Sicherheitskonzept HACCP ist Basis für Öffnung
Deshalb brauchen wir als öffentlich zugängliche Gemeinschaftsverpflegung ein strenges Sicherheitskonzept (HACCP), das vorgeschrieben und auch Voraussetzung ist, um unsere Mensa zu öffnen – gerade jetzt umso mehr! Für uns Grund genug, uns unumstößlich daran zu halten. Dieses Konzept schützt uns alle – unsere Gäste und natürlich auch unserer Belegschaft! Zudem minimiert es jene Haftung auf ein erträgliches Maß, die bei nachweislich grober Fahrlässigkeit (z. B. Behälter in der Mensa-Küche annehmen) unsere Mensa schließen könnte.
Unser Corona-Sicherheitskonzept ist also keine willkürliche Schikane, sondern einerseits Pflicht und andererseits eine wichtige Maßnahme, die zum einen die Lebensmittelsicherheit garantiert und uns zum anderen hoffentlich bald wieder in eine Normalität führt.
So lange müssen wir diesen Umstand leider noch ertragen.
Wir hoffen auf euer Verständnis, bleibt gesund und uns treu!
Euer Mensa-Team und Rainer Burgstaller