Katholische Aktion OÖ über viertes Kapitel im Papstschreiben „enttäuscht“
zeigt sich die Präsidentin der Katholischen Aktion (KA) Oberösterreich, Maria Hasibeder, nach der Präsentation des jüngsten Papstschreibens „Querida Amazonia“ am 12. Februar 2020 enttäuscht. Ähnlich äußern sich auch die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung (kfb) in OÖ, Paula Wintereder, und der Diözesanobmann der Katholischen Männerbewegung (KMB), Bernhard Steiner.
Während die Aussagen des Papstes in den ersten drei Kapiteln (in denen es um die Bewältigung der sozialen, kulturellen und ökologischen Herausforderungen geht) von einem „tiefen Respekt gegenüber ausgegrenzten Menschen“ geprägt seien, lägen dem vierten Kapitel (bei den Fragen zur Zukunft der Kirche) „längst überholte patriarchale Denkmuster“ zugrunde, beklagt Hasibeder. Wenn Franziskus im Blick auf die indigenen Völker in Amazonien zurecht betont, dass „ihre Stimme gehört“ werden solle (Abs. 7), so müsse Rom mehr denn je nun auch endlich die Stimme der Frauen hören und ernst nehmen.
„Wir Frauen haben wieder einmal vergeblich darauf gehofft, dass unsere Berufungen von der Amtskirche anerkannt werden und wir endlich als gleichwertige Mitglieder der Katholischen Kirche behandelt werden“, sagt kfb-Vorsitzende Paula Wintereder. „Wir sind längst bereit, mitzudenken, mitzuhandeln und auf Augenhöhe zu einer lebensfreundlichen und lebenswerten Kultur in der Kirche beizutragen.“ Wintereder befürchtet, dass sich der Rückzug von Frauen aus dem kirchlichen Engagement noch rascher fortsetzen wird.
„Wann überwinden Männer endlich ihre Angst, dass Frauen zu viel Macht in der Kirche bekommen?“ fragt KMB-Obmann Bernhard Steiner um gleichzeitig festzustellen: „Die KMB wird sich dafür einsetzen, dass Frauen selbstbestimmt und auf Augenhöhe mit den Männern die Seelsorge gestalten.“
Die Katholische Aktion und ihre Gliederungen werden sich jedenfalls nicht entmutigen lassen und weiterhin für notwendige Reformen in der Katholischen Kirche eintreten, sind sich Hasibeder, Wintereder und Steiner einig.