KA OÖ: Wir haben keine Flüchtlingskrise, sondern eine Gastfreundschaftskrise!
Anlass zur Besorgnis sieht die KA im Verhalten gegenüber Flüchtlingen, aber auch in der innenpolitischen Entwicklung in Österreich und Europa.
„Zuerst war die Ablehnung gegenüber Menschen spürbar, die von Flucht getrieben nach
Österreich geströmt sind. Jetzt richtet sich die Aversion bereits gegen Organisationen, die
sich als Retter von Flüchtenden engagieren“, sagt KA-Präsident Bert Brandstetter. Es habe
den Anschein, als ob in den letzten Monaten die Ablehnung gegenüber Menschen in Not
salonfähig geworden sei. Dass Innenminister Herbert Kickl im Gedenkjahr zur Erklärung der
allgemeinen Menschenrechte vor 70 Jahren das Grundrecht auf Asyl für jene Menschen in
Frage stellt, die nicht aus Anrainerstaaten der EU kommen, sei ein Tabubruch und ein Angriff auf das humane Gesellschaftssystem.
„Wir nehmen Bundeskanzler Sebastian Kurz beim Wort, wenn er davon spricht, dass ‚Hilfe
vor Ort‘ in den Entwicklungsländern entscheidend ist, um den Migrationsdruck nach Europa
zu lindern“. Dafür müsse aber deutlich mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit
vorgesehen werden, um notleidende Menschen vor Ort nachhaltig unterstützen zu können.
Dies nicht zu tun, zugleich aber auch zu versuchen, Menschen an der Flucht aus
unerträglichen Lebenssituationen zu hindern oder gar deren Fluchthelfer zu kriminalisieren,
grenze an Barbarei, die mit demokratischen Prinzipien nicht vereinbar sei, so KA-Präsident
Bert Brandstetter.