Heilige Elisabeth von Thüringen (1207-1231)
Elisabeth wurde 1207 als Königstochter im heutigen Ungarn geboren. Bereits als 4-Jährige kam sie an den thüringischen Hof, um in der Familie ihres Verlobten Hermann aufzuwachsen. Als sie 10 Jahre alt ist, stirbt Hermann und kurze Zeit später auch ihr Schwiegervater. Mit 14 Jahren wird sie mit Ludwig, der nun die Regentschaft übernimmt, verheiratet. Die Ehe wird als glücklich beschrieben. Entgegen der Gepflogenheiten der damaligen Zeit, sitzt Elisabeth neben Ludwig bei Tisch. Sie begleitet ihn oftmals auf Reisen und gründet mit ihm ein Hospiz.
Was macht Elisabeth zur Patronin der Caritas?
Elisabeth wird als willensstarke und lebhafte Frau mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn beschrieben. Den höfischen Prunk lehnte sie ab. Sie entwickelte ein großes Mitgefühl für die Not der Menschen außerhalb der Burg und begann die Armen zu versorgen. Elisabeth ließ während einer großen Hungersnot die Kornspeicher öffnen und Brote backen, die sie selber verteilte.
Durch einen franziskanischen Laienbruder kam sie in Kontakt mit den Idealen der Armutsbewegung (Franz von Assisi). Sie begann ihre Kleidung und den kostbaren Schmuck zu verschenken und begnügte sich nicht nur mehr mit dem Geben von Almosen. Elisabeth begann im Dienst um Kranke und Bedürftige schwere und von ihren Zeitgenossen als entwürdigend angesehene Tätigkeiten zu verrichten. Sie wusch und bekleidete Verstorbene, sorgte für ihre Beerdigung und half in dem Spital, welches sie am Fuß der Wartburg errichten ließ, persönlich bei der Pflege der Kranken. Dabei widmete sie sich gezielt denen, deren Krankheiten besonders entstellend waren.
Die Kraft für ihr asketisches Leben und den unermüdlichen Einsatz für die Kranken fand Elisabeth im Gebet.
Nach dem Tod von Ludwig verließ sie die Wartburg und lebte als einfache und materiell arme Spitalschwester in dem von ihr gegründeten Marburger Hospital.
Sie starb im Alter von 24 Jahren in Marburg. Vier Jahre später wurde sie 1235 heiliggesprochen.
Autorin: Mag.a Franziska Mair, Geistliche Assistentin der Caritas OÖ.
Quelle: Herbert Schustereder, Elisabeth von Thüringen, unveröffentlichtes Manuskript.