Die weibliche Seite des Doms
Am 22.10.2021 hat eine ganz besondere Führung im Linzer Mariendom stattgefunden: "Die weibliche Seite des Doms". Studierende der Katholischen Privat-Universität Linz haben sich mit der Frage beschäftigt, welche Rollen und Funktionen Frauen im Linzer Dom - für Kirche, Kunst und Gesellschaft - übernehmen. Wer findet Platz im Raum, wer wird ausgeschlossen und aus welchen Gründen? Die Ergebnisse wurden in der Broschüre LICHT SCHATTEN DASEIN zugänglich gemacht und erstmals fand dazu eine Führung statt.
28 Personen bekamen Einblick in exemplarische Darstellungen von Frauen - diese sind in deutlicher Minderzahl gegenüber Männerdarstellungen und daher umso interessanter!
Es wurde der Frage nachgegangen, was die dargestellten Frauen repräsentieren sollen. Wichtig war dabei immer die Verbindung zur Zeit und zur gesellschaftlichen und kirchlichen Situation, in der die Bilder entstanden sind. Anhand der vorgestellten Frauendarstellungen wurde deutlich, wie viele Erwartungen teilweise an und in ein Bild gelegt und gestellt worden sind.
Die Gesellschaft befand sich in den 1910/20er Jahren im Umbruch und sowohl seitens der Kirche als auch von der Gesellschaft wurden hohe Ansprüche an die Frauen gestellt. Durch die fortschreitende Industrialisierung kam es zur Auflösung der "idealen" Familie und der Stellenwert der Familie veränderte sich. Allen Studierenden war bei ihrer Präsentation wichtig zu betonen, dass man die Bilder immer im Kontext der damaligen Zeit interpretieren muss.
Begleitet wurde die Führung der Studierenden von Prof.in Dr.in Anna Minta und Mag.a Martina Resch.