Religion und Kultur: Spannungen und Chancen
Kein Thema bewegt und polarisiert derzeit die Menschen in Österreich so sehr wie Flucht und Migration. Dabei ist selbst bei prinzipiell aufgeschlossenen Menschen vielfach ein Unbehagen spürbar. Bekanntes und Vertrautes wird von Neuem, Unbekanntem und Fremdem überlagert, und niemand weiß, wohin die Reise geht.
Kultur und Religion bilden als eine Art Konglomerat den Hintergrund, vor und von dem individuelle Identitäten mitgeprägt werden. Dies gilt selbst in Zeiten, in denen die Bindungskraft traditioneller religiöser Institutionen zunehmend erlahmt und Religion, wenn überhaupt, eine Sache der individuellen Wahl ist. Die historisch gewachsene Synthese aus Kultur und Religion, wie sie etwa in Gebäuden und festtäglichen
Bräuchen nachklingt, muss in Zeiten des Umbruchs kritisch analysiert werden. Denn Religion erschöpft sich in dieser Synthese nicht. Vielmehr bieten Christentum, Islam und andere Religionen auf ihre je spezifische Art spirituell-politische Ressourcen, um herausfordernde Veränderungsprozesse kreativ mitgestalten zu können.
Impulsreferate:
Univ-Ass. Dr. Andreas Telser, Katholische Privatuniversität Linz
Dr. Nadim Mazarweh, Erster Imam der Islamischen Religionsgemeinschaft Oberösterreich, Politikwissenschafter
Weitere PodiumsgesprächsteilnehmerInnen:
Mag.a Chutimon Harrucksteiner, Buddhistin, Politikwissenschafterin Linz
Ljubomir Bolic, Serbisch-orthodoxer Pfarrer, Enns
Moderation:
Mag.a Lucia Göbesberger