Kinder-Gottesdienst in der Box
Einen Gottesdienst mit allen Sinnen erlebbar zu gestalten, kann schon mit simplen Ideen schnell in der Vorbereitung und für alle anwesenden Familien gestaltet werden.
Die Idee:
Jede Familie bekommt eine Box am Kircheneingang mit dem Hinweis überreicht, dass diese während des Gottesdienstes verwendet wird. Als Boxen könnt ihr z.B. Schuhschachteln, Keksdosen oder sonstige Boxen verwenden. Der Inhalt wird je nach Thema bzw. Evangelium befüllt (z.B. Tücher, Figuren, Tiere, Wolle, Duftkissen usw.). Achte darauf, dass du während des Gottesdienstes auf den Inhalt Bezug nimmst und so die Familien aktiv daran teilhaben lässt. Sinnvoll ist es, auch die Predigt anhand der Box zu gestalten. Auch die anderen Mitfeiernden werden sich fragen, was in dieser Box ist und sollen wissen, worum es geht. Zu entscheiden ist, ob diese Boxen und der Inhalt am Ende der gemeinsamen Feier wieder zurückgegeben werden oder als Andenken mit nach Hause genommen werden können.
Nach dem Evangelium werden die Predigtgedanken anhand der Symbole erarbeitet. Man kann die Symbole und die Handlungen während der Predigt den anderen vorzeigen. Dazu werden die Symbole der Reihe nach aus der Box geholt. Den Familien Zeit lassen, das Symbol zu suchen und den Gegenstand kurz zu fühlen. Anschließend gibt es einen kurzen Gedanken zum Symbol und eine Frage dazu. Diese können in einer kurzen Murmelphase innerhalb der Familie ausgetauscht werden (dazu etwas Zeit einplanen z.B. instrumentale Begleitung für 3 Minuten).
Box für den 4. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr B, 25. April 2021
Die Box kann enthalten: Hirte oder Hirtenstock aus Pfeifenputzern, ein Stück Wolle, ein paar Münzen, Wolf/Hundefigur, Band, ev. Ausmalbild und Stift: https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/seelsorge_und_glaube/ehe_und_familie/.content/.galleries/ausmalbilder/B_4OsterSo.pdf
Evangelium:
Joh 10,11-18 Der gute Hirte (EU)
In jener Zeit sprach Jesus: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.
Hier ein paar Ideen, mit welchen Symbolen zu dieser Bibelstelle gearbeitet werden kann:
Beziehung Hirte und Schaf:
- Hirtenfigur mit Mantel und Hirtenstock (Figur einkleiden oder die Gegenstände nebeneinander auflegen) bzw. etwas einfacher: Hirtenstock aus Pfeifenputzern
- Stück Schafswolle genauer betrachten, fühlen und einmal daran schnuppern. Die Schafe sind „weich“ und brauchen Schutz; Hirte kümmert sich um das Schaf, achtet auf die Schafe – erzählt von der Beziehung Hirte und Schaf wie wir Menschen eine Beziehung zu Gott haben.
- Diese Beziehung ist sehr freundschaftlich und behütend – Wer ist dein Hirte? Gibt es Menschen, die besonders auf dich aufpassen? Bist auch du ein Hirte?
Knecht - Symbol Münzen:
- Passt auf die Schafsherde auf, weil es seine Arbeit ist; wird dafür bezahlt. Wenn die Situation gefährlich wird, flieht der Knecht. Dieser Mensch hat keine Beziehung zu den Schafen.
- Gibt es Aufgaben, die du nur erledigst, weil sie von dir erwartet werden?
Reißender Wolf:
- Wolf/Hundefigur bedroht die Schafe; in der Natur frisst der Wolf ein Schaf;
- symbolisch kann dieser Wolf für Menschen stehen, die es nicht gut mit einem meinen z.B. reden sie schlecht über andere, führen andere hinter das Licht, machen anderen Angst; manchmal erkennt man diese Menschen gar nicht gleich auf den ersten Blick (Wolfs im Schafspelz – Wolfsfigur mit dem Stück Schafswolle einkleiden)
- Redest du auch manchmal schlecht über andere Menschen? Führst du jemanden hinters Licht oder drohst du, damit du ans Ziel kommst?
Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich:
- Band als Symbol für die Beziehung – ihr könnt das Band um das Schaf und den Hirten wickeln. Dieses Band der Liebe zwischen Schaf und Hirte hält zusammen und führt auch immer wieder zusammen (z.B. verlorenes Schaf wird wiedergefunden)
- Jemanden kennen heißt, sich für den anderen interessieren, diese Beziehung/Freundschaft zu pflegen; jemanden in einer schwierigen Situation beizustehen; zuhören, wenn man über glückliche oder traurige Erlebnisse erzählt;
- Mit welchen Menschen knüpft ihr so ein Band?
Aus: KGG 138 Neu/durch/starten – Kinderliturgie mit Abstand & to go (erscheint demnächst):
Mit dieser KGG Ausgabe richten wir den Blick nach vorne, wenn gemeinsames Feiern in Präsenz wieder möglich ist. Gleichzeitig stellen wir Elemente vor, die sich in der Pandemiezeit bewährt haben. Wir werden wohl noch eine Weile auf sie zurückgreifen müssen. Im Gut zu Wissen geht es um die Andacht – sie bietet die Möglichkeit eine gemeinsame Gebetszeit frei und flexibel zu gestalten. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viele kreative Momente beim Vorbereiten und Feiern ihrer Kinderliturgien.