In der Familie feiern – Gründonnerstag
Hintergrundinformationen zum Gründonnerstag
Das gemeinsame Mahlhalten gehört auch zur zentralen Feier unseres Glaubens. Johannes berichtet außerdem von der Fußwaschung Jesu, ein Liebesdienst an seinen Jüngern. Die Liebe Jesu bekommt Hand und Fuß, wenn wir seinem Beispiel folgen.
Heuer feiern wir alle den Gründonnerstag in der Familie. Wenn wir uns vom letzten Abendmahl inspirieren lassen, macht es Sinn, diese Feierzeit unmittelbar vor dem Essen zu halten, damit das Feiern ins Abendessen übergeht.
Feier in der Familie zum Gründonnerstag
Vorbereiten:
- Ev. Trommel
- Waschschüssel, Wasserkrug mit lauwarmen Wasser und Handtücher oder dann ins Bad gehen
- Ev. entspannende Musik
- Sandalen
Beginn:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Alle: Amen.
Einstimmung:
Wenn wir sagen: „Das hat Hand und Fuß!“ meint das, dass etwas gut überlegt und sinnvoll ist. Zum Beispiel könnte man sagen: „Was Jesus gesagt und getan hat, hatte Hand und Fuß!“ Er hat vielen Menschen geholfen, sie geheilt, für Essen gesorgt, gesegnet. Auch beim letzten Abendmahl, gemeinsam mit seinen Jüngerinnen und Jüngern, spielten Hände und Füße eine wichtige Rolle!
Hände:
Immer wieder wurden wir in den letzten Wochen zum Händewaschen angehalten – sogar die jüngsten Kindergartenkinder können das nun perfekt. Hände können so viel schöne Dinge tun, aber auch gemeine. (Gemeinsam überlegen, was Hände alles können)
Hände können so viel - so auch Krankheiten weitergeben. Sie können aber auch zeichnen, spielen, zärtlich sein, zeigen, dass ich dich lieb hab.
Schau dir mal deine Hände an – deine Finger, die Linien in deiner Hand. Niemand hat den gleichen Fingerabdruck. In keiner anderen Handfläche laufen die Linien genauso wie bei dir. Du bist einzigartig. Du bist für Gott wertvoll, so einzigartig, so anders wie deine Finger, mit deinen Linien.
Du kannst deine Hände bewegen. Du kannst sie öffnen und schließen.
Deine Hände können Dinge ergreifen oder sie wegwerfen.
Deine Hände können Dinge formen oder sie zerreißen.
Du kannst Menschen berühren.
Du kannst Menschen umarmen oder ihnen weh tun.
Du kannst Menschen Gutes tun mit deinen Händen, aber auch verletzen.
Deine Hände können so viel.
(Nach: https://www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-17312521.doc)
Füße:
(Schritte können auf einer Trommel angedeutet werden):
Füße bringen uns wohin wir wollen und können.
Wo bist du mit deinen Schuhen schon überall durchgestapft?
Betrachte deine Füße – sie tragen dich durch die Welt.
Sie tragen dich an deine Lieblingsorte, an geheime Verstecke,
hoffentlich bald wieder überall hin…
Du kannst laufen, springen, tanzen – aber auch treten.
Du kannst Fußball spielen: Fair oder Foulen.
Du kannst auf Menschen zu gehen oder von ihnen weg.
Auch das ist manchmal gut.
Deine Füße tragen dich durch dein Leben.
Lied:
Wohin immer uns unsere Füße tragen – wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott immer bei uns ist und es gut mit uns meint: Du bist immer da (Liederquelle Nr. 57)
Gebet:
Zu unserem Gott, der immer da ist, beten wir:
Guter Gott,
durch Jesus hast du Hand und Fuß bekommen
und uns gezeigt, wie du dir die Welt vorstellst.
Gib, dass wir auf ihn hören und
seine Worte durch uns Hand und Fuß bekommen.
So bitten wir durch Jesus, unseren Freund und Bruder.
Alle: Amen.
Lied vor dem Evangelium:
Ich denke an dich, ich erzähle von dir… https://www.youtube.com/watch?v=X6hvb-sbOl4
Evangelium:
Nach Johannes 13,1-17
(Ev. in verteilten Rollen lesen: ErzählerIn, Jesus, Simon Petrus)
Jesus wusste, dass nun seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zum Vater zu gehen. Er liebte seine Freunde in dieser Welt. Er wollte ihnen bis zuletzt seine Liebe zeigen. Er stand vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und band sich ein Handtuch aus Leinen um. Er schüttete Wasser in die Waschschüssel und fing an, seinen Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Handtuch abzutrocknen. Als er mit dem Fußbecken zu Simon Petrus kam, rief der:
„Herr, du willst mir die Füße waschen?!“ (…) „Nie im Leben wirst du mir die Füße waschen!“
Jesus antwortete: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du keine Gemeinschaft mit mir!“
„Gut, Herr“, meint Petrus, „dann aber nicht nur die Füße, sondern auch die Hände und den Kopf!“
Jesus sagte zu ihm: „Wer gebadet hat, braucht sich nur noch die Füße zu waschen, und er ist ganz rein.“ Er zog sein Obergewand wieder an und legte sich zu Tisch. „Versteht ihr, was ich euch getan habe?“, fragte er sie. „Ihr nennt mich Lehrer und Herr, und mit Recht, denn das bin ich. Wenn nun ich euch die Füße gewaschen habe als euer Lehrer und Herr, müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben. Ihr sollt so tun wie ich!
Aus: „Ich bin bei euch“ Kinderbibel von Lene Mayer-Skumanz, illustriert von Martina Spinkova © 2011 Don Bosco Medien München www.donbosco-medien.de, mit freundlicher Genehmigung.
Deutung/Fußwaschung:
Heute feiern wir Gründonnerstag. Wir erinnern uns an Jesus. An diesem Abend hat er sein letztes Abendessen mit seinen Freunden und Freundinnen gefeiert. Früher hat es im Orient dazugehört, dass sich die Menschen die Füße vor dem Essen gewaschen haben. Dort ist es heiß und es werden oft Sandalen getragen (Sandale hochhalten). Wenn man am Boden sitzend isst, sind die Füße dem Essen ja sehr nahe. Darum war das Füßewaschen so wichtig. Diener, also Leute, die nicht für wertvoll und wichtig gehalten wurden,, haben den Gästen und Hausherren die Füße waschen müssen.
Jesus hat am Gründonnerstag zu seinen Freunden und Freundinnen gesagt: Das will ich heute für euch machen. Ich wasche euch die Füße. Ich wasche euch eure staubigen, dreckigen Stinkefüße – das ist mir egal. Weil ich euch zeigen will, ich mag euch so, wie ihr seid, mit allem was ihr mitbringt.
Jesus ist es wichtig, dass seine Freunde und Freundinnen spüren: Ich tue alles für dich, ich bin nicht dein Chef, der sich bedienen lässt. Sondern ich bediene dich, ich will dir Gutes tun.
Wer mag, kann sich selber auch jetzt Gutes tun lassen und lasst euch vor dem Essen die Füße waschen: Eltern den Kindern, Kinder den Eltern. Wichtig: Keiner muss, aber alle, die wollen dürfen waschen und gewaschen werden – liebevoll und sanft.
Entweder miteinander ins Bad gehen oder eine Waschschüssel, Wasserkrug mit lauwarmen Wasser und Handtücher ins Wohnzimmer mitnehmen. Dazu kann man leise entspannende Musik spielen.
Vater unser:
Gott kennt unsere Herzen,
alles was wir uns wünschen,
was wir erbitten.
Kurze Gebetsstille
Das alles ist aufgehoben im Gebet, dass Jesus uns zu beten gelehrt hat:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segen über das Brot:
Wie die Freunde und Freundinnen Jesu beim letzten Abendmahl wollen wir nachher miteinander essen. Für das Brot danken wir und bitten um den Segen Gottes:
Wir danken dir für das Brot des Lebens,
wir entdecken es täglich
in kleinen und großen Wundern.
Wir danken dir für das Brot der Gemeinschaft:
Es stärkt und gibt uns Kraft.
Wenn wir für dieses Brot danken,
dann denken wir an jene,
die hungern nach täglichem Brot
in den Armutsgebieten dieser Erde,
die hungern nach dem Brot des Miteinanders,
die hungern nach Begegnung, Berührung, Gesundheit.
Gott, von dir kommt alles Leben.
Segne dieses Brot,
sieh es an mit den Augen der Liebe
- und es wird uns verbinden.
Durchdringe es mit deiner Kraft,
dass es nährt den Leib, die Seele, den Geist.
Segne unser gemeinsames Essen,
und alle, die es bereitet haben.
Alle: Amen
(Nach der Gebetsmappe der Burg Altpernstein, S. 200f)
Dank/Tischlied:
I wanna thank you (https://www.youtube.com/watch?v=bbIKuxRdrUc)
Gemeinsames Essen
Weitere Liedvorschläge:
- Unser Leben sei ein Fest (Gotteslob 859)
- Nimm, oh Gott, die Gaben die wir bringen (Gotteslob 188)
- Guter Gott, du bist immer da (Kurt Mikula, https://www.mikula-kurt.net/)
Teilweise aus: KGG Nr. 133: Gründonnerstag – das Leben feiern, Kath. Jungschar Linz/Kinderpastoral