Kinderbeteiligung im Gottesdienst
... was alles möglich ist
Kinder sollen sich persönlich angesprochen fühlen (vgl. Direktorium für Kindermessen Nr. 17) und sich möglichst aktiv im Gottesdienst beteiligen können ("In gewisser Hinsicht haben die Grundsätze der tätigen und bewussten Teilnahme ein besonders starkes Gewicht für Kindermessen. Daher geschehe alles, um diese Teilnahme zu verstärken und zu bereichern." Direktorium für Kindermessen Nr. 22). Dennoch ist eine Überfrachtung zu vermeiden. Elemente, die sich in jedem Gottesdienst wiederholen, werden zum liebgewonnenen Ritual und müssen nicht mehr erklärt werden (Vater unser – Kreis um den Altar, Kinder entzünden die Altarkerzen,…)
Musik und Stille:
- Lieder mit Bewegungen
- Einfache Tänze
- Orff-Instrumente zur Begleitung der Lieder zur Verfügung stellen.
- Angeleitete kurze Stille-Elemente sind für alle Mitfeiernden bereichernd.
Ein Beispiel ist die Einladung zum Gebet vor dem Tagesgebet: "Wir werden still und beten." Hier eine tatsächliche Stille von mehreren Sekunden halten!
ELEMENTE im Ablauf einer Messfeier
Eröffnung:
- Einzug/Auszug: Die Kinder werden vor Beginn der Messfeier eingeladen, beim feierlichen Einzug mitzugehen. Dabei kann auch eins der Kinder das Evangeliar zum vorgesehenen Platz bringen.
- Kinder entzünden die Altarkerzen
- Einführung / Einstimmung ins Thema
- Lichtdankfeier: Besonders in Advent und Weihnachtszeit ist die Lichtdankfeier ein gutes und stimmungsvolles Element, für Christus, das Licht unseres Lebens zu danken. Die Kinder bekommen Kerzen, die für das Lichtlobpreisgebet angezündet werden.
- Tauferinnerung: Bezeichnung mit dem Kreuz als Erinnerung an die Taufe.
- Kyrie: Begrüßungsrufe an Jesus mit Kinder formulieren, Kinder als Lektor*innen.
Impulsfrage für das Formulieren der Christus-Rufe: Wer ist Jesus für dich? Warum freust du dich, dass du zu ihm kommen kannst?
Z.B. Jesus, du bist unser Freund, du bist immer bei uns. Kyrie eleison.
Wortgottesdienst
- Prozessionen: Evangeliumsprozession, Gabenbereitung,… Die Kinder werden eingeladen mitzugehen.
- Kinder als Lektor*innen: Jede*r Lektor*in muss verstehen können, was er/sie liest. Besonders bei Kindern ist darauf zu achten, dass der Sprachstil verständlich und einfach ist und keine Fremdwörter enthält. Die beste Möglichkeit zu sichern, dass das Gelesene von Herzen kommt, ist, die Texte mit den Kindern selber vorzubereiten. Kinder brauchen – mehr noch als die Erwachsenen – eine gute Vorbereitung. Sie sollen die Möglichkeit haben ihren Text am Mikrofon zu üben.
- Rollenspiel/Mitsprechevangelium/mit Legematerialien aufbauen: Die Kinder werden eingeladen, das Evangelium (mit Legematerialien) darzustellen bzw. Teile mitzusprechen.
- Predigt(gespräch): Auch Kinder haben wertvolle Gedanken zum Evangelium, im behutsamen Gespräch gilt es, diese Schätze zu heben bzw. in der Vorbereitung gemeinsam eine Deutung zu erarbeiten.
- Aktive Aneignung des Evangeliums: Z.B. Erspüren: Körperübungen (Aufrichten der gekrümmten Frau), …
- Fürbitten:
- Mit den Kindern erarbeiten. Fürbitten dürfen ganz einfach sein und sollen Bitten für andere sein, nicht für uns selbst: Gott, wir bitten für alle Kinder auf der Welt. Gott, wir bitten für alle Menschen, die krank sind. …
- Die Kinder werden eingeladen, ihre Bitten frei auszusprechen oder in Stille vor Gott zu bringen. Als Symbol, dafür, dass die Bitten im Licht Gottes sind, kann pro Bitte eine Kerze angezündet werden oder ein Weihrauchkorn eingelegt werden: Wie Rauch steigen unsere Gebete auf zu Gott.
Eucharistiefeier:
- Gabenprozession
- Gabenbereitung:
- Kinder decken den Tisch – der Altar wird mit Kindern bereitet: Auflegen des Altartuchs, Blumen, Kerzen, Kreuz, …
- Kinder kommen nach vorne und zünden orthodoxe Kerzen an, die in ein passendes Gefäß mit Sand gesteckt werden. „Gott, so bringen wir uns selber, was wir haben, was wir sind, unser Denken, unser Handeln. Deine Liebe wird uns wandeln, dass aus deinem Geist geboren, Leben neu beginnt.“ (Strophe 6 des Liedes „Gott, wir bringen unseren Alltag“, Liederquelle 103)
- Kinder sammeln im Vorfeld für einen caritativen Zweck und bringen diese Sammlung zur Gabenbereitung.
- Hochgebet: Die Kinder sind durch Akklamtionen zum Mitbeten beim Hochgebet angeregt. Siehe Kinderhochgebete: https://wien.jungschar.at/pfarre/kinderliturgie/hochgebete-fuer-messfeiern-mit-kindern
- Vater unser: Die Kinder versammeln sich im Kreis um den Altar.
Abschluss:
- Segen: Bei einem Segenslied mit Gesten können Kinder gut mitmachen. Außerdem ist es sinnvoll immer wieder anzuregen, dass vor dem allgemeinen Segen Eltern ihre Kinder segnen und umgekehrt. Diese kleine Ritual wirkt in den Alltag hinein.