Der Fisch, das Brot, das Kreuzzeichen, …
Jedes Kind konnte dabei seine Lieblingsfarbe wählen und seine eigenen Zeichen setzen.
Wir gehören als Gruppe zusammen, das soll auf der Kerze sichtbar werden. Jedem von uns ist wichtig. Um diese Gemeinsamkeit zu verstärken, ermutigte ich die Buben nach einem gemeinsamen Gruppennamen zu suchen und mit Eifer fanden sie schnell einen Namen der sich aus den ersten Silben der jeweiligen Vornamen zusammensetzte. Stolz berichteten sie davon in der Klasse.
Sich für die Erstkommunion vorzubereiten heißt auch, sich für die Gemeinschaft mit allen Christen und Christinnen auf der Welt und konkret in der Pfarrgemeinde vorzubereiten.
Unser Gruppenname ist „Christ*innen“.
Wir gehören als Christen und Christinnen zusammen und wir haben unsere gemeinsamen Zeichen, Rituale und Symbole, welche diese Gemeinsamkeit weltweit ausdrücken. Schon in der Entstehungszeit des Christentums bildeten sich solche Zeichen und Symbole heraus. Der Fisch wurde zum Beispiel zum geheimen Zeichen in der Zeit der Christenverfolgung: Das griechische Wort für Fisch ist Ichtys. Es setzt sich aus den Anfangsbuchstaben eines ersten einfachen Glaubensbekenntnisses zusammen: Iēsoũs Christòs Hyiòs Theoũ Sōtér = Jesus, der Gesalbte, Gottes Sohn, Erlöser
Davon habe ich den Buben erzählt, worauf einer sofort einen Fisch auf die Kerze klebte, ein anderer ein Kreuz mit Jesus, ein nächster einen Fußball, wieder ein anderer eine Zeituhr und einer eine Palme. Jedes Kind hat seine eigenen – auch geheimen Gründe für die jeweilige Gestaltung. Das Licht der Kerze leuchtet über allen diesen persönlichen Gedanken und Ideen.
Mag. Dr. Silvia Habringer-Hagleitner, Professorin an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz.