Statistik 2022

Bibliotheken - lebendige Treffpunkte
Statistik 2022
Text: Christian Dandl
Die Zahl der Öffentliche Bibliotheken im Bundesland pendelt seit knapp zehn Jahren um 290. Die eine oder andere Schließung oder Zusammenlegung wird durch eine Neugründung oder Revitalisierung kompensiert. Das ergibt einen Versorgungsgrad von 66 Prozent, also Zweidrittel der oberösterreichischen Gemeinden.
Bedenkt man, dass Bewohner:innen kleiner Kommunen oft die Bibliothek einer größeren Nachbargemeinde mitnutzen so darf ein etwas höherer Versorgungsgrad der Bevölkerung angenommen werden.
Jung und alt im Wachstum
Im Jahr 2021 hat die Zahl der Benutzer:innen eine Talsohle durchschritten. Die Auswirkung der radikalen Schließungen im erste Coronajahr hat die Statistik 2021 stark einbrechen lassen.2022 gab es wieder einen Anstieg von rund fünf Prozent auf insgesamt knapp 114.000 oder 7,6 Prozent der Bevölkerung.
Treue Nutzer:innen sind Kinder und Senior:innen. Beide Zielgruppen haben im Vergleich zum letzten Jahr ein Wachstum von über zehn Prozent verzeichnet.
Während bei den Jugendlichen die Nutzung kontinuierlich zurückgeht, bremst sich dieser Trend bei den Erwachsenen merklich ein. Das Niveau von 2019 wurde von den Personen über 60 übertroffen, die Kinder liegen knapp darunter, während bei Erwachsenen rund 10.000 Menschen fehlen.
Steigende Entlehnungen
Die Bestände (2.041.089) verzeichneten 2022 ein leichtes Plus, wobei sich der Zuwachs aus der Belletristik und den Kinder- und Jugendbüchern speist. Sachbücher (- 1 %) und ebenso die AV-Medien (- 4 %) sind gegenüber 2021 rückläufig. Im Printbereich verläuft diese Entwicklung bei den Entlehnungen annähernd parallel. Bei den AV-Medien und Spielen sind die Entlehnungen jeweils um rund zehn Prozent gewachsen. Das hängt mit der Bestandsreduktion und auch mit der neuen AV-Medienart Tonies zusammen. Sie tragen zum Anstieg der Entlehnungen in Oberösterreich auf 3.848.248 (+ 9 %) bei.
Lebendige Orte
Die 6.705 Veranstaltungen in den heimischen Bibliotheken haben 2022 alle Rekorde gesprengt. Die Steigerung um über 80 Prozent und eine Verdoppelung der Teilnehmer:innen (168.245) zeigen, wie wichtig den Leser:innen das kulturelle Angebot und der gegenseitige Austausch ist. 1.748.466 (+ 10 %) Besucher:innen belegen, dass Bibliotheken lebendige Treffpunkte in den Pfarren und Gemeinden sind. Darüber hinaus wurden die Online-Angebote der Öffentlichen Bibliotheken fast 1,5 Millionen Mal genutzt.
Bildung und Qualität
Das hohe Qualitätsbewusstsein der Bibliothekar:innen zeigt sich im stetigen Anwachsen der Ausbildungsabschlüsse. Jede Bibliothek hat durchschnittlich zwei ausgebildete Mitarbeiter:innen. Und jede:r der 3.248 Mitarbeiter:innen besucht im Durchschnitt drei Stunden Weiterbildung.
Ungebrochen hoch ist das ehrenamtliche Engagement. 3.023 (93 %) Menschen haben im letzten Jahr 4.622 unbezahlte Stunden in die Bibliotheksarbeit investiert.