Pfarrkirche Naarn Hl. Michael, Neugestaltung Marienort und Beicht-/Ausspracheraum, 2012
Ohne Titel
Technik:Radierung auf Büttenpapier
Maße: Blattmaß 21 x 28 cm (Grafikmaß 15 x 20 cm)
Auflage: 100 Stück + 12 A.P.
Verkaufspreis: € 110,– (inkl. Rahmung)
Im Zuge der Innenrenovierung der Pfarrkirche Naarn erhielt Elisabeth Czihak den Auftrag zur künstlerischen Neugestaltung des Marienortes in der Turmkapelle sowie des Beicht- und Ausspracheraumes. Die in Wien lebende Künstlerin studierte an der Kunstuniversität Linz und an der Hochschule der Künste in Berlin und arbeitet vorwiegend in den Medien Fotografie und Zeichnung.
Für den Beicht- und Ausspracheraum wählte die Künstlerin ein Motiv, das Bezug auf den liturgischen Handlungsort nimmt. Elisabeth Czihak verdichtet in ihrer künstlerischen Arbeit die Begriffe Buße und Versöhnung in Form zweier Gesten, die sie auf die Eingangstüren und an die zentrale Nordwand des Raumes setzt.
Die zwei unterschiedlichen Handhaltungen, die auf ein unsichtbares Gegenüber verweisen, sind sowohl aus dem alltäglichen Zusammenleben als auch aus kunstgeschichtlichen Darstellungen vertraut.
Die Geste in der unteren Bildhälfte zeigt in Draufsicht beide Hände nahezu geöffnet. Die Handflächen zeigen nach oben - sie erinnern an ein Gefäß. Ob sich die Hände zum Geben oder Empfangen formen, bleibt offen.
In der oberen Bildhälfte tritt aus dem rechten Bildrand eine Hand ins Bild, die mit der Handfläche nach unten zeigt. Sie verweist auf die Geste des Handauflegens als Zeichen des Segnens und der Absolution und ist darüber hinaus in der zwischenmenschlichen Kommunikation eine beschützende und tröstende Geste.
Elisabeth Czihak verdichtet in den beiden Gesten Begriffe wie Begegnung, Aussprache, Vergebung oder Trostspenden. In den wenigen präzise gesetzten Linien deutet sie an, wie einfach das sich Öffnen und das Annehmen des Geschenkes der Vergebung sein könnte.