Donnerstag 12. Dezember 2024

Künstlerischer Baustein von Andrea Pesendorfer

 

Pfarrkirche Linz St. Magdalena
Fastenbild, 2017

 

Material/Technik: Fotografie auf Alu-Dibond
Maße: 30 x 40 cm 
Auflage/Jahr: 8 Exemplare, 2017

Verkaufspreis: auf Anfrage bei der Pfarre Linz St. Magdalena

 

Der künstlerische Baustein zeigt in kleiner Dimension und Ausführung das Motiv des Fastenbildes, das während der 40-tägigen Fastenzeit das barocke Hochaltarbild verbirgt. Zu sehen ist ein skulptural wirkendes Gebilde, das sich in ständiger Bewegung - gleich einer sich überlagernden Kurve - nach oben bewegt. Das Motiv lässt uns rätseln. Es scheint zu schweben. Raum und Zeit entzogen, birgt es etwas Geheimnisvolles, das nach oben strebt und zugleich der Schwerkraft unterliegt. 


Das Bild zeigt die Drapierung einer einzigen Bahn eines fast durchscheinenden Stoffes vor weißem Hintergrund. Die skulpturale Qualität entsteht durch das Überlagern, Verdichten und Freilegen des Gewebes. Das Herausziehen von Fäden, eine für die Künstlerin charakteristische Technik im Kontext der Material-Subtraktion, führt zur „Entmaterialisierung“. Die frei gelegten Fäden hängen aufgrund der Schwerkraft durch. Das Schwebende, Emporragende ist rätselhaft: Die nach unten aushängenden Falten ragen als Wölbungen empor, die aufgehängten Oberseiten weisen als Spitzen nach unten. Der Effekt des nach oben Strebens entsteht durch die Drehung der Fotografie des Stoff-Faltenwurf-Objektes um 180 Grad. Auf die Bezeichnung für eine durchhängende Kette oder sogenannte Kettenkurve „Katenoide“ geht der Titel der Arbeit zurück. Die Technik erinnert an den Einsatz von Schnurkonstruktionen, welche im Mittelalter die Stabilität der Bögen im Kirchenbau gewährleisten sollten. Das Tragwerk der Gebäude wurde aus Schnüren kopfüber aufgehängt.


Mit KATENOIDE legt Andrea Pesendorfer frei, nimmt die Körper der Textilien heraus und schafft eine neue Metapher. Die Abbildung des Stoffes als Verweis auf die Abwesenheit der Körper trägt die Frage der Darstellbarkeit in sich. Die Frage des Abbildes transformiert die Künstlerin ins nahezu Immaterielle, stofflich Aufgelöste, das zur Skulptur im Bild wird. 


Andrea Pesendorfer, geboren 1970 in Gmunden am Traunsee, lebt in Wien und Linz. Seit 2002 ist sie als Lehrende an der Kunstuniversität Linz in der Studienrichtung  Malerei und Grafik tätig. Der Ansatzpunkt zum Textilen und zur Stofflichkeit, die Auseinandersetzung mit Materialität, wurde bereits durch ihre Ausbildung in der Modeschule Hetzendorf in Wien gelegt. Prägend für ihre Arbeit waren längere Auslandsaufenthalte in New York, Chicago und Mexico City. Einzelausstellungen von Andrea Pesendorfer waren in der OÖ Landesgalerie, dem Essl Museum in Klosterneuburg sowie Galerien in Wien, New York und Köln zu sehen.  Zusammen mit Christian Bartel gestaltete sie die Werktagskapelle in der Pfarrkirche Bad Schallerbach/Oberösterreich.
 

Künstlerischer Baustein von Andrea Pesendorfer

 

Zur Projektseite: Pfarrkirche Linz St. Magdalena, Fastenbild, 2017

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