Kreuzweg von Ruedi Arnold 2008
Auf dem Linzer St. Barbara-Friedhof finden an seiner heutigen Stelle Menschen seit 1786 in 21.000 Grabstätten ihre letzte irdische Ruhestätte. Mit der Errichtung des Kreuzweges sollte ein Symbol des christlichen Glaubens über den Gräbern sichtbar werden.
Die 14 figural gestalteten Kreuzwegstationen erheben sich in der Mitte der Friedhofsanlage von den Abteilungen 13 bis 26. Sie sind links und rechts entlang des Weges auf Säulen aus Waldviertler Granit platziert.
Ruedi Arnold, Professor an der Universität Mozarteum in Salzburg, erhöht – im wörtlichen Sinne – den Leidensweg Jesu: Der Bildhauer setzt die einzelnen Szenen auf Plateaus, die sich über den Säulen erheben, und lässt die FriedhofsbesucherInnen zu ihnen aufblicken. Arnold fasst den leidenden Christus als menschliche Figur auf, deren Körperlichkeit er nur andeutet.
Die Gestalten wirken fragil, amorph und nahezu ausgemergelt. Mit hoher Sensibilität führt er allein durch Gesten und Haltungen die Dramatik des Weges Jesu von der Verurteilung bis zu seinem Tod am Kreuz vor Augen.