Kirchenraumgestaltung (Altarraum, Boden, Bänke), Taufort Neupositionierung Kreuzweg und Kunstgut, Schriftenstand, Seitenaltar als Ort für Lebensbewegungen
KRAMER / HIPFL (Elisabeth Kramer und Simon Hipfl), 2017
Elisabeth Kramer und Simon Hipfl stellen ihr Konzept für die Pfarrkirche unter das Leitmotiv „Pforte, Spange, Mantel“ und nahmen damit Bezug auf den Hl. Martin als Kirchenpatron.
Die Interventionen im Raum und die liturgischen Orte im Altarraum orientieren sich an Prinzipien, die dem Hl. Martin zugedacht sind: „Das Teilen und aufeinander Zugehen, das nebeneinander Bestehen. Das Auffalten und Bedecken, Verhüllen und Schützen“, so die Künstler. In ihre Neugestaltung integrieren sie die bestehenden Ausstattungselemente aus dem 19. Jahrhundert. So wurde etwa der Boden als monolithischer Terrazzoboden ausgeführt, der sich ausgehend vom Presbyterium im Kirchenraum fortsetzt und dort vom historistischen Fliesenbelag wie eine Spange umschlossen wird. Abgestimmt auf den Terrazzoboden wurden von den Künstlern neue Kurzbänke entworfen. Sie eröffnen dabei ein Spannungsfeld, nicht nur zwischen Alt und Neu, sondern auch zwischen Leben, Tod und Auferstehung. So wurde der Taufort mit direktem Blick auf den Friedhof vor dem verglasten Nordportal platziert.
Geleitet vom Pfarrpatron dem Hl. Martin entwickelten die Künstler Elisabeth Kramer und Simon Hipfl aus einem hohlen Kubus Altar und Ambo für die Pfarre Gunskirchen.
GETEILTER MANTEL - durch die Teilung des Quaders in zwei gleichgroße Teile - dem Teilen von Gottes Wort bzw. dem eucharistischen Brot/Wein - erhalten die neuen Hauptorte eine gleichwertige Rolle.
Altar und Ambo sind aus geräucherter Eiche und poliertem Aluminium gefertigt.
Die Neugestaltung und Neuplatzierung des Taufortes hebt die Bedeutung der Taufe hervor und bildet über die Feier der Taufe hinaus für die Gemeinde einen Bezugspunkt für die Erinnerung an das Geschenk der eigenen Taufe.
Pforte, Spange, Mantel - Text zur Neugestaltung KRAMER/HIPFL 2017
KIRCHENZEITUNG Diözese Linz 2017/46
Auffalten und Ausbreiten: der Hl. Martin wird zum Programm - kulturbericht oöI10.2018ISeite 20